Ushuaia, Fin del Mundo. Eine über 50000 Einwohner zählende Kleinstadt am nicht nur sprichwörtlichen Ende der Welt. Südlicher kommt nur, wer auf ein Boot umsteigt. Ushuaia hat uns begeistert. Museumsartige Kaffees mit mehr als nur Flair, alte Lokale und gutes Essen! Aber. wo Licht ist, ist auch Schatten. Ushuaia ist VOLL auf den Tourismus eingerichtet, ohne Kompromisse! Ich nenne es das Neuschwanstein Feuerlands, nur größer. Aller Herren und Damen Länder kaufen sündhaft teure Tickets für Bootsfahrten auf dem Beaglekanal oder Flugtickest rund um Ushuaia. Ganz abgesehen von Fahrten zur Antarktis, vor denen eigentlich hinsichtlich der Erhaltung der Selben, abgeraten wird. Wie überall auf der Welt, wird auch hier nicht unbedingt respektvoll mit der Natur umgegangen. Wir haben uns mit der Fahrt in den Nationalpark begnügt und haben ausgedehnte Wanderungen unternommen. Schee war's! Estancia Harberton, ist die südlichste Ansiedlung auf Feuerland. Im Eintrittsgeld ist eine Führung durch die Estancia und ein Museumsbesuch enthalten. So wird die Geschichte sowie auch das harte Leben auf dieser Estancia etwas näher beleuchtet. Thomas Bridges, der Begründer, hatte sich den Ureinwohnern und ihrer Sprache angenommen. Er hat die Sprache in geschriebene Worte gefasst und sie ins englische übersetzt. Dieses Wörterbuch kann dort besichtigt werden. Was sollen wir sagen, wie paradox es doch ist, kein einziger Ureinwohner hat die Besiedelung Feuerlands durch den weißen Mann überlebt, somit ist auch die gesprochene Sprache mit gestorben. Wir haben uns noch ein seeeehr leckeres Essen im Restaurant schmecken lassen und das Wal- und Dephin-Museum auf der Estancia angesehen, ehe wir uns auf einem der freien Übernachtungsplätze im sehr weiträumigen Gelände einen Platz für Weihnachten gesucht haben.
Archiv für den Monat: Dezember 2015
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch
Wir wünschen allen Lesern unseres Blog’s ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Jahr 2016. Natürlich viel Gesundheit und Erfolg.
Karin und Horst
Wir sind auf Feuerland! Terra del Fuego!
Welch Wort, Feuerland! Mythen, Geschichten, Abenteuer und Sehnsucht spiegeln sich in diesem Wort. Wer unter den Reisenden träumt nicht von einer Reise in diese unwirkliche und windige Region der Welt. Eigentlich Jeder! Es beinhaltet die gleichen Sehnsüchte wie Mongolei oder Afrika. Wir sind da! In gut 20 Minuten geht es mit der Fähre über die Magellanstraße. Drüben angekommen stellen wir fest: auch hier sind wieder überall die Zäune aufgestellt. Zuerst bewegen wir uns auf der chilenischen Seite Feuerlands Richtung Süden und stehen dort schon am „Ende der Welt“. Luftlinie befinden wir uns ca. 50 Kilometer von Ushuaia (Argentinien) entfernt. Leider gibt es im Süden gar keinen Grenzübergang. Und der Grenzübergang Pampa Guanaco, der in der Mitte, macht erst „um“ den 15.12 auf, vielleicht. Leider zu spät für uns. Bis jetzt können wir feststellen: Der Wind bläst stärker und das Wetter wechselt schneller als auf dem Festland ;-) Die Temperaturen sinken nachts um den Gefrierpunkt und tagsüber im einstelligen Bereich. Die Insel wirkt sehr rau und unwirklich, dennoch zieht sie einen in ihren Bann. Nicht zuletzt durch den „kalten Regenwald“. Wir fühlen uns in unserem Wohnmobil sauwohl, wir haben es auf Knopfdruck warm und haben alles was wir benötigen im Fahrzeug, können stehen bleiben und übernachten wo es uns gefällt, klasse. Gleich am dritten Tag werden wir mit Schnee begrüßt, es ist hier doch Sommer! Ein sehr schönes Erlebnis war die Königspinguin Kolonie. Einzig in der Arktis, auf Falkland und hier sind diese außergewöhnlichen Tiere zu beobachten. In der Zwischenzeit war ja auch Nikolaus und ich hatte sogar meinen eigenen ;-). Ich durfte mir meineWeihnachtsgeschenke selbst besorgen. Ein neues Tablet mit vernünftiger Navigationssoftware und dazu einen Akkupack. Juhu! Jetzt geht es in Richtung Ushuaia.
Monte Leòn. If you see a Puma.
Wie geil ist das denn. Während in Europa freilebende Raubtiere zum Abschuß freigegeben werden, wird in Argentinien einfach ein Handzettel verteilt. Darauf findet man die Verhaltensregeln, die bei einer Begegnung mit einem Puma zu berücksichtigen sind.
Sich größer machen, mit der Jacke schwenken und laut rufen. Kinder bei der Hand nehmen usw.
Bei einer Sichtung sollte man gleich die Parkranger verständigen, soweit man das Zusammentreffen überlebt 😉
Auf keinen Fall sollte man wegrennen und nicht in der Dämmerung oder Dunkelheit alleine unterwegs sein.
Spuren der Großkatzen haben wir ausreichend gesehen, sogar wenige hundert Meter vom Campingplatz entfernt. Aber in echt konnten wir ihn/sie leider nicht sehen.
Ein weiteres Spektakel ist der Tiedenhub von 11 Metern. Somit besteht die Möglichkeit eine Insel auf dem Meeresgrund anzulaufen, welche ansonsten mit 10 Metern Meer umspült wäre. Fantastisch!
Wer kennt Cabo Blanco?
Weder in Reiseführern noch in Karten ist Cabo Blanco irgendwie nähers beschrieben. Gut so, dafür waren wie alleine! 😉
Aber der Reihe nach!
Wir sind bei den versteinerten Wäldern gestartet, bzw. etwas außerhalb, da im Park nicht genächtigt werden darf.
Da wir ja unsere Navigation mit OSM-Karten versuchen zu realisieren, folgten wir am nächsten Tag unserer Piste auf dem Handy. Auf dieser Piste wussten wir dann auch wieder, warum wir LKW-Allrad-Wohmobile haben.
Steile Absätze in Bachbette, kleine Verschränkungen usw. Unser damaliger Mazda hätte schon zum Rückzug geblasen. So aber war es eine landschaftlich wie fahrerisch sehr schöne Strecke.
Das Örtchen Puerto Deseado, über den kleinen Offroad-Umweg Cabo Blanco, war das nächste Ziel. Am Nachmittag begann es ab und an zu tröpfeln. Das war kein Problem. Unser Übernachtungsplatz am Abend befand sich dann etwas abseits der Piste. Und es fing in Strömen an zu regnen. Schöne Bescherung, am anderen Tag merkten wir recht schnell was das für ein Eiertanz auf der Piste werden würde. Die ersten Kilometer waren ohne Allrad überhaupt nicht bezwingbar. Die Reifen schmieren und setzen sich mit der Pampe zu. Doch das schöne bei dem patagonischem Klima ist, dass sich mit jeder Minute die wir fuhren die Piste wieder besser und trockener wurde. So konnten wir wieder ohne Allrad fahren. Bis zum Cabo Blanco.
Ein einsamer Leuchtturm auf einem Fels. Seelöwen tummeln sich massenweise auf steil aufragende Felsen. Und Einsamkeit bis zum Horizont.
Der Leuchtturm wurde 1914 geplant und 1917 in Betrieb genommen.Wie sich herausstellte, wird dieser Leuchtturm vom Militär betreut. Ein einsamer Mann ist für die Beleuchtung für 21 Tage zuständig. Danach wird abgelöst.
Zwei Nächte blieben wir dort und bekamen sogar eine Privatführung auf den Leuchtturm. Wir durften ca. 90 rechtsgedrehte Treppenstufen emporklimmen. Puh!
Gut Holz!
Holz brennt besser als Steine, ein Ausspruch meines Onkels 😉
Dieses Holz, welches aussieht als wäre es fertig abgelängt und bereit zum Strecken, brennt aber nicht mehr.
Zwischen 60 und 90 Millionen Jahre hat dieser Wald auf der Rinde.
Es ist unglaublich wie „frisch“ das Holz teilweise aussieht. Aus der Ferne wie eben gefällt. Auch aus der Nähe glaubt man an der Rinde frisches Holz zu sehen. An den Bruchkanten erkennt man dann aber doch die Mineralisierung, bzw. die Versteinerung.Es ist beeindruckend.
Die Bäume waren anscheinend ca.100 Meter hoch und maßen bis zu drei Meter im Durchmesser!
Sie wurden vor Jahrmillionen zuerst mit Sedimenten bedeckt und mit Hilfe der Mineralien des Regenwassers wurde über unendlich lange Zeit die Versteinerung vollzogen. Und irgendwann kommen sie wieder an die Oberfläche und man kann schließlich dieses Naturwunder einfach nur bestaunen.
Keiner der Naturparks wollte ein Eintrittsgeld. Erdgeschichte for free!