Archiv für den Monat: April 2016

Maria Reiche-Neumann

Der Name dürfte jetzt nicht jedem wirklich geläufig sein. So aber heißt der Flughafen in Nazca, von dem aus die Flüge starten, zu den berühmten Scharrbildern in der Wüste. Die Deutsche Maria Reiche-Neumann hat diese Linien studiert und eben auch von der Luft aus Fotografiert und kartografiert usw. Kurz um, sie hat ihr Leben den bizarren Bildern, welche nur aus der Luft wirklich gut zu sehen sind, gewidmet. Daher wurde der Flughafen nach ihr benannt.

Wir kommen in Nazca an und finden recht schnell einen Parkplatz, fast mitten in der Stadt, vor einer Schule. Karin ist im Womo um schnell was zu verräumen. Wir stehen noch keine 3 Minuten und schon kommt der erste Agenturmann mit dem Angebot, einen Flug zu buchen. Wir hören uns sein Angebot an und verschieben die Entscheidung nach dem Einkauf und der Bank. Als wir zurückkommen ist er schon wieder da. Ok, in 15 Minuten in seinem Büro. Fito, so sein Name, erklärt uns das Ganze und bietet uns direkt vor seinem Büro einen bewachten Parkplatz und Internet an. Na dann ist alles klar, wir buchen und parken um, vor sein Büro.

Abends machen wir noch Nazca unsicher, gehen essen und lassen uns peruanisches Bier und Pisco Sour munden. Drei Kneipen müssen uns ertragen 😉 Es wird spät, die Straße ist bis in den Morgen laut, aber das stört uns nicht sonderlich. Lediglich die wenigen Stunden Schlaf zehren etwas 😉

So wie nun Maria Reiche-Neumann die Bilder gesehen hat, dürfen auch wir diese spektakulären Bilder bestaunen. Beeindruckend was aus der Luft zu sehen ist. Eindeutig nehmen die Bilder Gestalt an, ob nun die Spinne, der Kolibri, der Astronaut oder die anderen Figuren. Ein unvergessliches Abenteuer.

Abflug Flugplan

Nazca Kolibri

dog Lines

Aussichtsturm Spider VogelfreiAlles klar

 

Wir kommen zurück und fahren noch die ca. 30 Kilometer zum Friedhof Chauchilla mit Mumien aus der Vorincazeit. Es ist schon seltsam, wenn man sieht, wie die Mumien freigelegt wurden und nun so in der Wüste sitzen, so wie sie vor über fünfhundert Jahren in ihre Gruft gesetzt wurden. Oben ohne quasi.

FriedhofChauchilla

Artefakt Baby Chauchilla2 Chauchilla3 Chauchilla4 Chauchilla5 Chauchilla6 Chauchilla7

In Peru vergeht kein Tag ohne wow, super und toll. Bisher gefällt uns Peru am Besten von allen südamerikanischen Ländern. Es soll aber noch besser werden, zumindest sagen das andere Reisende die aus Kolumbien kommen!!! Brasilien kommt ja auch noch und hat etliches zu bieten. Langeweile kommt also bei uns nicht auf!

 

Darf es ein bisschen mehr sein?

Wer nicht nur stur nach Reiseführer eine Sehenswürdigkeit nach der anderen auf den Hauptrouten abfährt, sondern wer mutig ist und mit noch ein wenig Pioniergeist gesegnet, wird mit mehr belohnt!

Mehr Höhe, mehr Sand und mehr Schlucht!

Zudem, für was fahren wir solch ein Fahrzeug, wenn wir dann nicht abseits fahren?

Wir reisen schon auch nach unserem Peru-Reiseführer (danke Simone und Olaf), allerdings verwenden wir nicht immer die vorgeschlagenen Routen, sondern suchen uns eigene Wege 😉 Wir hörten, in Peru sei so wahnsinnig viel geteert, können wir momentan nicht bestätigen, wir fahren das meiste auf Piste. Unser Ziel ist die Cotahuasi-Schlucht.

Anfahrt Cotahuasi Anfahrt Cotahuasi2 Anfahrt Cotahuasi3

Wild, matschig bis staubig, vorbei an senkrechten Abhängen, durch wilde, flache Wasser, durch Auswaschungen vom Regen, vorbei an schmalen Abbrüchen usw.

Wir fühlen uns sau wohl! Die Camino del la Muerte kann uns nicht mehr schocken!

Als Dank haben wir in vier Tagen, vier gesicherte 5000er Pässe bezwungen, keine Stichstrassen, sondern Passüberführungen. Die stehen in keinem Wikipedia der höchsten Pässe, weil sie Pässe ohne Namen sind. Wir sind auch in 5000 Metern Höhe einige Kilometer Sand gefahren, JAWOHL SAND! Plötzlich stehen wir hinter einer Kuppe mitten im Sand. Wurde vom Wind angetragen und hat hier in 5000 Metern eine mini Sandwüste gebildet.

Aussicht Sand über 5000 über 50001 über 50002 über 50003

Weiter ging es in die Cotahuasi-Schlucht. Sie beansprucht, die tiefste Schlucht der Welt zu sein. Tiefer als der Grand Canyon und140 Meter tiefer als die Konkurrenz aus dem eigenen Land, der Colca-Canyon. Hierzu muss gesagt sein, die Cotahuasi-Schlucht ist wesentlich beeindruckender, und imposanter als der Colca-Canyon. Sowohl landschaftlich, als auch streckentechnisch! Lediglich die Kondore haben gefehlt.

Richtung Cotahuasi4 Ruine Schlucht Schlucht2 Schlucht3 Schlucht4

Wir haben einmal nach dem Weg gefragt. „Na klar, das ist Euer Weg und nehmt mich bitte mit.“ Gesagt, getan. Frau mitsamt ihrer Begleitung, einem Hund, ins Auto und ab. Ihr Bündel am Rücken hat sie dann Karin gegeben als sie ein Tor öffnete. Karin meinte, es sei recht schwer. Darauf erwiderte die Frau, dass dort drinn Cuyes stecken, zum Essen. Cuyes sind Meerschweinchen und haben das beste Fleisch. UPS!

Zu guter Letzt war der Weg natürlich falsch! Für uns war es eine Sackgasse aber die gute Frau war schnell zu Hause. Wir hatten Spaß wie Bolle! Vor lauter Entsetzen, von wegen der Sackgasse, habe ich dann auch glatt vergessen ein Bild zu machen.

Einziger Wermutstropfen, wir schlafen in über 4000 Metern etwas schlecht dieser Tage. Daher sind wir immer wieder froh unter 3000 Meter zu kommen um wenigstens zwischendurch mal wieder durch zu schlafen. Nur gerade will das nicht so klappen. Wir kommen den ganzen Tag nicht unter 4500 Meter.

Wir sind in Peru

Es dauert nicht lang und wir sind in Peru. Auch diese Grenze ist recht locker, auch wenn sie neue Dokumente bereithält und der Ablauf sich etwas von den bisherigen unterscheidet. In einer Stunde sind wir durch. Zunächst sieht es wie in Chile aus, erst nach einigen zig Kilometern merkt man auch optisch wir sind in Peru.

Peru

Unser erstes Ziel ist Arequipa. Allerdings liegt es auf dem Weg in einen Nationalpark und zur Colcaschlucht, sonst hätten wir es nicht angefahren. Die ach so schöne Stadt hat uns schier erschlagen, erschlagen mit dem Müll. Aus unserer Sicht die dreckigste Stadt die wir bisher besucht haben, schade! Sogar noch Kilometer hinter der Stadt kippen die Leute alles neben die Straße.

Dann geht’s zur Colcaschlucht. Hauptsächlich bekannt für seine Kondore, die morgens mit den ersten Sonnenstrahlen die Schlucht hochkommen. Sehr, sehr beeindruckend. Teilweise auf 10 Meter oder näher kommen die Flugkünstler.

Condor Condor2 Condore Condore2 Condore3 Miradores Viscacha

Eine weitere von unzähligen Sehenswürdigkeiten sind die Terassenanbauflächen, die schon von den Inkas genutzt wurden. Einfach nur schön! Um diese Jahreszeit leuchtet es auch noch im satten grün.

Terassen Terassen1 Terassen2 Terassen3 Terassen4

Wir wollen ins Valle de las Volcanos. Uns trennen gerade mal 43 Kilometer Luftlinie, wir müssen aber einen Umweg von 430 Kilometern fahren. Man will es kaum glauben, es gibt keine Piste quer über die Berge.

So passieren wir vorher Toro Muerte, Steingravuren von 750 bis 1150 nach Christus. Wirklich sehenswert. Und es macht wirklich Spaß auf eigene Faust loszu gehen und die Zeichnungen zu finden.

Toro Muerte Toro Muerte2 Toro Muerte3 Toro Muerte4 Toro Muerte5 Toro Muerte6

Heiße Quellen und Vulkane

Wir entern Chile weiter an der chilenisch-bolivianischen Grenze. Eine heiße Quelle folgt der nächsten. Ob nun Naturbecken oder in Atemberaubender Lage von Hand gefertigt, spielt dabei keine Rolle. Wir nutzen die Quellen fast immer, sofern sie am Wegesrand legen. Meist machen wir gleich Pause und eine kleine Brotzeit.

Es ist aber Vorsicht geboten! In über 4000 Metern Höhe wirkt so ein 35° warmes Bad wesentlich anstrengender auf den Kreislauf. Nicht zu lange im warmen Nass bleiben und danach langsam bewegen. Tranquilo halt! 😉

PulchazidaGeysir

Therme Suire2Therme Pulchazida

Therme Suire

Wo heiße Quellen sind, sind auch meist Vulkane. Hier in der Grenzregion sogar sehr viele aktive! Wir folgen kleinen Pisten direkt an der Grenze, immer weiter Norden. Dank unserem Navi-Tablet kein Problem. Im Navi sind die aktiven Vulkane auch mit einem roten Dreieck anstatt einem schwarzen, gekennzeichnet. Was aber in Chile „aktiver Vulkan“ heißt sehen wir sofort am Erscheinungsbild. Heller Rauch verlässt den Vulkan oben. Aber auch seitlich dringt Rauch aus Löchern und Spalten. So als wolle der Vulkan jederzeit Glut, Asche und Lava spucken. Zum Glück ist bis jetzt aber alles ruhig 😉 Diese Region macht der Lagunenroute in Bolivien alle Ehre, kein Wunder, liegt sie ja gleich ums Eck. Auch ihre Lagunen sind mehr als sehenswert.

Salar Suire Salar Suire2

VulkaneIsluga

Guallatiri Morgenstimmung Parinacota

Weiter geht’s zum höchsten See der Erde in 4700 Metern Höhe. Hier wollen wir aber nicht übernachten sondern fahren mit einem Zwischenstopp vorbei und hoffen auf einen Schlafplatz in ca. 4000 Metern Höhe. Die Höhe sind wir nun seit Tagen wieder gewohnt.

Chungara Chungara2 Chungara3

Humberstone und Sta. Laura

Nachdem wir von Luisa und Juan bestens versorgt wurden, sind wir nach unserer vorsorglichen Reifensuche wieder unterwegs.

20“ Reifen gibt es in Chile. Zumindest für unser Fahrzeug. Juan war sehr behilflich bei der Suche nach dem richtigen Händler. Vermutlich wird es die Reifen aber auch in Peru geben und wohl auch in Bolivien. Sie sind dann nicht mehr so breit wie unsere jetzigen und kommen aus China aber besser als auf Felgen fahren.

Noch müssen wir aber nicht wechseln.

Die Freihandelszone in Iquique ist RIEßIG!!! Wir haben uns dann auch noch zu Ostern mit diversen Kleinigkeiten beschenkt! Wenn wir schon mal da sind! 😉

Wir haben wunderschöne Tage bei Luisa und Juan verbracht,vielen Dank für alles! Doch irgendwann müssen wir aber weiter.

 

Der erste Halt ist Humberstone. Wir erreichen Humberstone am Abend, zu spät für einen Besuch denken wir und bleiben auf dem Parkplatz für die Nacht.

Am kommenden Morgen machen wir uns auf um die verlassene Anlage zu besichtigen. WOW, wir finden, sie haben das Freilichtmuseum sehr schön und anschaulich aufgebaut. Fast der ganze Tag geht für die Besichtigung drauf 😉 Inklusive Santa Laura, die benachbarte Salpetermine.

Cuchillas Gewerbegebiet Humberstone Interior Jugetos Maschinenhalle TheaterKompressor alt Kompressor neu Sta. Laura

Am selben Tag besuchen wir noch den Gigante de Tarapacà, besser bekannt als Gigante de Atacama. Ein Schabbild mit der Größe von 86 Metern Höhe!

Gigante de Tarapacá Gigante de Tarapacá2

Fertig! Wir sind müde vom Erkunden von Humberstone und fahren noch auf 2500 Meter Höhe. Wir müssen uns wieder langsam an die Höhe gewöhnen. In den kommenden Tagen sind wir wieder auf 4000 Metern und mehr.