Archiv für den Monat: Mai 2016

An- und Einreise Kolumbien

Erst einmal was zu Kolumbien. Wir kommen uns vor wie 2004, als wir zum ersten Mal nach Albanien gefahren sind. Irgendwie machen sich alle Sorgen um uns, eben wie damals. Ist echt nett aber unbegründet. Eingebrochen wurde schon in Argentinien und der Rest Südamerikas ist vermutlich nicht gefährlicher als Kolumbien.

Doch bevor wir nach Kolumbien können, müssen wir uns erst mal von der Finca Sommerwind lösen. Der Boden dort ist sehr klebrig! Wir haben hier, dank der vielen sehr schönen Bekanntschaften, echt ein Problem zu fahren. Aber wat mut dat mut. Wir starten am Vormittag des 20.05, kaufen noch im Supermaxi in Ibarra ein und fahren gen Kolumbien. Die erste Tanke gibt uns keinen Kraftstoff, warum auch immer. „Was soll’s“, denken wir und fahren weiter nach Tulcan. Allerdings fahre ich an einer Umleitung, in spanisch Desvio, links und wir finden vermutlich die krasseste Strecke nach Tulcan, die man finden kann.

Erst breit und geteert, dann schmal und gepflastert. Irgendwann kein Belag mehr und super schmal. Darauf folgend kommen tiefe Löcher und Schlamm. Unser Auto sieht wieder aus wie die Sau.

Paramo Schlamm

In Tulcan angekommen sieht es erst auch nicht so aus als wenn wir Diesel bekämen. Wir reihen uns in die Schlange ein und bekommen doch das in Ecuador so günstige und dringend benötigte Nass. Mittlerweile ist es 19.00 Uhr. Wir bleiben in Tulcan am Busparkplatz stehen. Grenze machen wir morgen. Vermutlich sind wir die einzigen, die es nicht schaffen in wenigen Stunden von Ibarra über die Grenze nach Kolumbien zu fahren 😉

Die Einreise am folgenden Tag ist mal wieder etwas anders als bei allen bisherigen Grenzen. Im Grunde aber auch nicht dramatisch.

Wir fahren zur Iglesia Las Lajas. Eine recht spektakuläre Kirche zu Ehren eines Wunders. Einem stummen Kind sei hier die Jungfrau Maria erschienen und es konnte daraufhin sprechen. Über die Jahrhunderte wurde der Bau immer prunkvoller, wie das bei Wunder-Kirchen halt so ist. Heute pilgern unzählige Scharen von Menschen zur Kirche. Lurdes auf kolumbianisch halt.

Las Lajas Las Lajas2

Las Lajas 4 Las Lajas1 Las Lajas3 Las Lajas5 Las Lajas6 Las Lajas7 Las Lajas8

Am Abend treffen wir auf unserem Nachtplatz noch Australier, welche wir schon auf der Finca Sommerwind getroffen haben. Sie reisen in unserer Richtung, nach Norden. Wir werden sie evtl. noch öfter sehen. Später kommt dann noch ein Reisebus voller koch- und grillwütiger Indigenas. Ein ordentliches Lagerfeuer wird entzündet, der Bus steht mit eingeschaltetem Licht und laufendem Motor. Romantik will hier nicht aufkommen. Der Bus parkt auf einem riesigen Parkplatz direkt neben uns, also direkt soll heißen, drei Meter neben uns. Dann rollt er zurück um Licht für die improvisierte Gasküche zu spenden und so brauchen wir keines mehr in unserer Kabine.

Wir sind nun also in einem unserer Traumländer und fühlen uns bisher sicher und sauwohl.

Kolumbien Kolumbien1 Kolumbien2 Kolumbien3 Kolumbien4

Mangroventour und Karins Geburtstag

Am Montag gegen Nachmittag starten wir die Tour mit Hans. Es stehen diverse Highlights auf dem Programm. Ich habe nicht so wirklich aufgepasst und lasse mich überraschen. Wir sind zu siebt mit Hans. Mathias und Caroline, kommen aus Nürnberg und besuchen Mathias Bruder in Quito, Edda und Helmut aus Lindau, auf Amerikatour und wir.

Karin und ich sitzen, zwecks Platzmangels, südamerikanisch auf der Pritsche vom Pickup, sehr cool!!

Pickup

Wir fahren an die Küste in ein Hostal mit Pool in Las Penas. Zunächst aber essen wir zu Abend. Eine rießen Mariscoplatte (Meeresfrüchteplatte) wird serviert, mmhhh.

Marisco Marisco2

Dann ab zum Hostal und in den Pool. Am folgenden Tag fahren wir in die Hafenstadt Bórbon und steigen um in ein Longtail-Boot bzw. in einen GFK.Einbaum mit Außenbordmotor. Wir fahren den Fluß abwärts zunächst nach La Tolita. Sie war eine Keramikproduktionsstätte, bereits vor 3000 Jahren. Man betritt den Strand und betritt nicht einfach das Ufer, sondern jahrhunderte oder Jahrtausende alte Scherben ehemalgiger Tonbrennereien. Scherben von Gefäßen, ja ganze Figürchen liegen am Strand, sensationell. Das Museum hat die Fundstücke nach Zeitalter sortiert. Quito ist voll von Fundstücken, daher bleibt der Rest am Strand.

Fluss La Tolita

La Tolita2 La Tolita3

Die Weiterfahrt zu den Mangroven, beinahe über das offene Meer, ist sehr beeindruckend. Die Mangroven selbst setzen dem Ganzen die Krone auf. Es handelt sich um die höchsten Mangroven der Welt in der Nähe zur kolumbianischen Grenze. Krebse krabbeln an den Stämmen empor, es ist totenstill, nur ab und an hört man das Klacken der Scheren der Krabben und das Paddel des Bootsmanns, der Motor ist schon lange aus. Einfach nur beeindruckend.

Fluss2 Mangrove

Mangrove2 Mangrove3

Mangrove neu

Der Hunger meldet sich und wir fahren zur Hauptinsel der Region und essen sehr lecker zu Mittag.

Zurück geht es vorbei an einer Kokosplantage wo wir frische Kokosmilch aus der Schale trinken dürfen und anschließend das Kokosfleich essen. Doch allem die Schau stiehlt natürlich das junge Faultier!

Kokos Kokos2

Kokos3 Kokos4 Kokos5

Nächster Halt – Cocadaproduktion!Zuerst wird aus Zuckerrohr das sog. Miel de Cana hergestellt. Zusammen mit gerösteten Erdnüssen und Kokos ensteht nach dem Backen die Cocada. Welche weiter verabeitet zu zuckersüßen Pralinen werden.

Cocada Cocada2 Cocada3 Fluss3

Zurück auf dem Wasser wieder nach Las Penas und ins Hostal. Ab in den Pool, einen Kaffee oder ein Bier und weiter zum nächsten lecker Abendessen. Wir stehen ja quasi am Meer und da gibt es natürlich wieder Fisch. Dann gegenüber zum Caipi und Pinacolada schlürfen.

Wir schlafen gut diese Nacht! Bis…….

Bis ein Erdbeben uns an Karins Geburtstag um 03.00 Uhr weckt. Ein durchaus heftiges Beben! 6,8 zeigt die Richterskala, so erfahren wir am Morgen. 41 Sekunden bebt es, wir bekommen jedoch nur mehr den Rest mit. Das Wasser im Pool schwappt über. Wir stehen draußen und horchen nach der Brandung.

Am Morgen bekommt Karin zum Frühstück ein Geburtstagsständlein von uns allen und ein kleines Blumengesteck mit Kerze. Heute sehen wir noch eine Kakaofermenteria und fahren mit einer Eisenbahn, welche schon seit den 80ern offiziell geschlossen ist.

Geburtstag

Kakao Kakao2 Kakao3 Kakao4

Ja und trotzdem fahren wir. Die Strecke wird grob instandgehalten damit das kleine Örtchen in 20km tiefsten Dschungel versorgt werden kann. Die Eisenbahn führt direkt in dichten Primärwald, wunderschön. Als Lokomotiven werden mit Motor betriebene Fahrgestelle verwendet. Teilweise sehr gewagte Konstruktionen! Auch die Schienen sind mehr als gewagt! Durch die mittlerweile sehr in Mitleidenschaft gezogenen Schienen, fährt man auf LKW-Felgen um so den Spurweitenunterschied zu überbrücken. Echt spektakulär. Natürlich besteht solch eine Fahrt auch mit Abenteuern, wie z.B. einer Entgleisung.

Zuga

Zug Zug2 Zug3

Zug neu Zug neu3

Zug neu2 Zug neu4

Die Fahrt führt zu einem Wasserfall, den wir über eine Dschungelwanderung erreichen, echt stark. Die Rückfahrt ist nicht weniger spektakulär.

Wer also glaubt die spektakulärsten Zugfahrten gemacht zu haben, sollte erst mal mit Hans von der Finca Sommerwind, diese exklusive Fahrt unternehmen.

Danke Hans, für diese tollen Abenteuer!

Wasserfall 1 Wasserfall 2jpg

Finca Sommerwind

Ecuador Ecuador2

Noch in Chile, hörten wir schon von der Finca Sommerwind. Eine deutsche Familie, ausgewandert vor einigen Jahren und einen Campingplatz in der Nähe von Ibarra betreibend. Aber nicht nur das! Auf der Anfahrt erfuhren wir, wiederum Wochen vorher in Cusco, daß aktuell Christian, ein Koch aus Österreich, dort verweilt. Sein Ruf eilt ihm und seinen Kochkünsten weit voraus! Als wir ankommen ist Christian noch da! Was ein Glück!

Sofort fühlen wir uns wohl auf Sommerwind, es ist sehr familiär hier. Wir haben gleich Kontakt mit der Familie und anderen Overlandern. Eigentlich wollen wir in zwei Tagen wieder weiter, allerdings macht Christian die folgenden Tage noch Kaiserschmarrren, Pizza im Grill und ein Barbeque, wie sollen wir da weiterfahren bei seinem Ruf!?!? Gar nicht, wir bleiben und kommen endlich mal runter vom ewigen fahren, was uns aber auch Spaß macht!

Der Kaiserschmarren, die Pizza und auch das Grillen waren sensationell!!
DANKE CHRISTIAN!

KaiserschmarrnChristian

Mehr zu Christian und seiner Tour unter: http://www.weindis-worldtour.at/

Dann kommt Hans, „Herr Sommerwind“, mit der Info, er würde am Montag eine dreitägige Mangroventour mit diversen weiteren Highlights anbieten. Na gut, dann bleiben wir eben noch länger und nehmen die Tour mit. So können wir auch Karins Geburtstag noch auf Sommerwind feiern.

Cafe Cafe2 KartoffelnTanner.deSommerwindGeburtstag

 

Ecuador zum Zweiten

Im Reiseführer steht, kulinarisch habe Ecuador nicht viel zu bieten! Wo bitte war der Autor? Wir essen uns gerade durch die Geschmäcker des Landes, was ein Gaumenschmauß.

Aber langsam, zunächst besuchen wir in Guayaquil den Park de Historico. Er ist sehr schön und schattenspendend angelegt. Auf Stegen gelangen wir über Sumpflandschaften an eine Vielzahl von Tieren. Kolonialbauten werden uns vor Augen geführt und eine kleine Essecke lädt uns zum Verweilen und probieren ein. Von gebratenen Bananen über allerlei Fruchtsäfte. Namen der Gerichte die wir nicht kennnen und deuten können aber die wirklich sehr lecker sind, mmmmhhhhhh!!!!!!

Park park2 Park3 Park4

Park5 Park6 Park7 Park8

Danach geht es in den Zoo, wieder Tiere. Eigentlich konfiszierte Tiere die ausgewildert werden sollen. Muss man jetzt nicht glauben, zumindest nicht die, die zu betrachten sind. Andere Tiere mögen im Projekt durchaus ausgewildert werden. Auch hier war, wie im Park de Historico, kein Tier schlecht im Futter oder sah kränklich aus, das hat uns gefreut! Über die Größe der Gehege kann man anderer Meinung sein. Auch dieser Park ist sehr schön angelegt. Und bei einigen dieser Tiere ist es fraglich, ob wir die jemals einfach so zu Gesicht bekommen hätten.

Zoo Zoo2 Zoo3 Zoo4 Zoo5 Zoo6 Zoo7 Zoo8

Zoo9 Zoo10

Wir fahren weiter und parken mal wieder neben einer Tankstelle mit Restaurant, wollen ja nur jeder ein Bier und dann in die Heia.

Daraus wird nix. Walter, der Wirt und Eduardo, sein Amigo mit Straßenverkaufstand sind da anderer Meinung. Wir essen noch Empenadas con Quesos und Corvice, keine Ahnung was es genau ist aber mal wieder richtig lecker. Und aus einem Bier werden mehr 😉 Meine Güte, was geht es uns gut in Ecuador.Wir kaufen noch 1kg Käse von Eduardo und bekommen noch einiges an Lebensmitteln geschenkt. Was sind die Leute hier lieb!!!!!

Auch am Vortag waren wir essen, Mittags in einem Straßenlokal. Auch hier hat der Wirt gleich den Kontakt gesucht. Woher, wohin, warum und wie. Ecuador scheint eine Ecke aufgeschlossener als die bisher bereisten Länder zu sein, eine große Ecke. Oder sind wir mittlerweile anders drauf?

Vielleicht von allem etwas.

Schlafplätze in der Pampa sind schon länger nicht mehr so einfach zu finden. Aber für was auch, wenn andauernd nette Bekanntschaften gemacht werden. Klar ist es etwas lauter neben der Straße mit den Autos. Aber der Dschungel, Nebel-, oder Regenwald ist auch nicht viel leiser!!! Wer Schlafprobleme bezüglich nächtlicher Geräusche hat, sollte diese Region nur mit Ohrenstöpsel bereisen oder wegbleiben. ;

Ecuador zum Ersten

Wir sind in Ecuador. Das Erste was uns sehr positiv auffällt, Diesel kostet 103,7 Dollar-Cent.

Nicht der Liter, nein, die Gallone. Umgerechnet kommen wir auf ca. 25 Euro-Cent der Liter. Geil!

Allerdings ist das Land im Vergleich sehr klein, wir werden nicht viel davon haben. 🙁

Was uns noch auffällt: alles ist grün. Grüne Wiesen, viele grüne Wälder, grüne Bananenplantagen. Wirklich alles ist grün.

Und schon geht es los mit Sehenswürdigkeiten. Ein versteinerter Wald, einer der größten weltweit.

Mitten im Wald ist also ein versteinerter Wald! Wunderschön angelegt, als kleiner verträumter Pfad. Wir sind begeistert. Blaumetallic schimmernde Schmetterlinge säumen den Weg, Eichhörnchen klettern durch die Baumkronen, Eidechsen, etwas größer als unseren Heimischen huschen über den Boden und dann liegen da mitten im Wald einfach tausende versteinerte Bäume, bzw. Baumteile, sehr beeindruckend!

Eichhörnchen Gigante Pfad Pfad2

Gigante Petrificado Hackstock Holzstücke Riesenbrocken Unter Steinen

Peru ist mehr!

Alle kennen die Inka! Logo!

Jeder kennt Machu Picchu, zumindest von Bildern (so wie wir) 😉 Auch klar.

Peru ist und sind die Inka. So zumindest die Info aus den Medien.

So weit, so gut.

Aber Peru ist weit mehr! Im Norden finden sich Zeugnisse einer weit älteren Kultur, als die der Inka.

Noch vergessen von den Touristenschaaren!

Auch ihre Bauwerke haben die Zeit überdauert. Und das obwohl die Zeugnisse ihres Daseins 1000 Jahre älter sind als die Kultur der Inka!!!

Die Rede ist von der Chachapoja-Kultur. Eines der wohl bemerkenswertesten Bauwerke Perus, neben Machu Picchu, ist der Komplex von Kuelap.

Kult-, Wohn- und Zufluchtsstätte. In seinen Abmessungen ähnlich groß wie Machu Picchu, nur eben beinahe vergessen. Wir waren mit etwa 20-30 weiteren Besuchern in der Anlage. Als eher friedlich und beruhigend empfanden wir den Besuch.

Sagenhafte Baukunst wird einem dargeboten. Die Anlage ist für ihre 1500 Jahre in einem erstaunlich guten Zustand. Vieles wird erklärt, im Infozentrum ist ein 3D-Model zu sehen.

Station

Anlage Anlage2 Anlage3 Anlage4

Anlage5 Anlage6 Anlage7 Anlage8

Anlage9 Anlage10 Anlage11

Allerdings wird sich dieser Zustand wohl bald ändern. Eine Kabinenbahn ist im Bau. Berg- und Talstation sind schon fertig, die Fundamente für die Masten sind betoniert. Bald werden die Masten auch gesetzt und das Seil eingefädelt sein. Dann kann man auch hier, wie in Machu Picchu, auf Gedeih und Verderb, Touristen hochkarren und die Anlage dem Zerfall preisgeben.

Wir werden die Entwicklung verfolgen!

In Leimebamba ist ein wunderschön hergerrichtetes und sehr interessantes Museum zu betrachten, welches sich ebenfalls mit der Chachapoja-Kultur beschäftigt. Mumien, Handwerkszeug und Gegenstände des täglichen Gebrauchs werden anhand von Funden aus jener Zeit dargeboten. Kann nur empfohlen werden!!!!!

Leider ist dort das Fotografieren verboten. Deswegen keine Bilder.

Museum Museum2

Orchideen, Kolibris und Kolibrifütterungsstation

Das üppige Grün birgt viele Wunder. Eines seiner buntesten sind die Kolibris. Bisher haben wir immer wieder vereinzelt welche gesehen. Jetzt aber sind wir an einer Kolibri-Fütterungsstation.

WAHNSINN!

Die flinken Kerlchen schwirren wie Libellen um die Nektarspender. Sicher ein Dutzend verschiedene Arten und hunderte Vögel. Sie sind recht geschwätzig, so wie unsere Spatzen. Im Abstand von weniger als zwei Meter kann man sie beobachten.

Kolibri Kolibri3 Kolibri4 Kolibri5 Kolibri6

Ganz nebenbei ist es eigentlich ein privater Orchideen-Garten, welcher diverse Exemplare bereit hält. Zum Glück erhält man eine Führung.Die wenigsten Orchideen hätten wir gefunden! Ihre Blüten sind so vielfältig aber auch teilweise winzig klein.

Orchidee Orchidee2 Orchidee3 Orchidee4 Orchidee5 Orchidee6

Ein kleines Paradies inmitten eines großen Paradies.

Garten Garten2 Garten3 Garten4 Garten5 Garten6 Garten7

 

 

Fettschwalme und der Dschungel

Auf dem Weg in den peruanischen Dschungel kommen wir in einem Naturpark mit Höhle, bei Tingo Maria, vorbei. Die Cueva del Lechuza.

In dieser sehr beeindruckenden Tropfsteinhöhle leben Fettschwalme, eine Gattung der Eulen.Von den Einheimischen „Guacharo“ genannt. Er ernährt sich von diversen Früchten und ist nachtaktiv. Die Vögel teilen sich die große Höhle mit unheimlich vielen Fledermäusen. Ihnen gemein hat er die Ortung und Navigation via Radar! So fliegt er in einer Nacht bis zu 240 Km für die Nahrungssuche! In der Höhle herrscht ein ohrenbetäubender Lärm von den Vögeln, denen wir solch Geräusche nicht zugetraut hätten!!

Sie leben zu hunderten unter der Höhlendecke. So richtig zu Gesicht bekommen haben wir diese großen Vögel leider nicht.

Cueva de Lechuza3     Cueva de Lechuza

Cueva de Lechuza2 Cueva de Lechuza4

Dort war dann auch unser erster Kontakt mit dem Dschungel oder Regenwald. Sehr beeindruckend! Über viele hundert Kilometer folgen wir dem peruanischen Dschungel von Süd nach Nord. Immer wieder ändert sich das Bild und die Vegetation, von Nebel bis Sonnenschein gibt es alles im Minutentakt. Bunte Schmetterlinge in allen Farben flattern vor uns vorbei. Vögel, mal gelb, mal rot und mal ganz bunt fliegen vorüber und auch die Blüten lassen es an Farbenpracht nicht mangeln.

Dschungel Dschungel2

Doucha del Diabolo Riesenbambus

Dschungel3 Dschungel4 Riesenbaum

Abenteuer pur und gibt es oder gibt es nicht!?!?

Unser Ausflug in die Wildnis Perus hat uns nicht nur der Natur wegen beeindruckt, auch, weil 160 km vor der Teerstrecke sich unser rechter Vorderreifen mit „platt sein“ meldet.

Am Morgen war noch alles bestens, 30Min. später zieht die Fuhre schwer nach rechts. Plattfuß!!! Zum Glück ist Platz zum Wechseln, also Ersatzreifen drauf und gut. Allerdings ist der Vorderreifen dermaßen mit einem Dreiangel zerfetzt, das ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie um alles in der Welt das bei einem Michelin XZL passieren kann!?!?!?!?

Aber nicht das dies schon alles wäre, nein! Am Abend stehen wir an unserem Nachtplatz, 36Kilometer vor der Teerstraße. Und? Unser vor vielen Wochen geflickter Hinterreifen bläst ausgerechnet jetzt ab!

Das allerdings hat sich angebahnt. Von außen konnte man den Zerfall des XZL sehen. Das Loch wurde immer größer und ausgefranster. Der gesamte Satz Reifen sieht aus, als wolle er demnächst alle Stollen abwerfen, als hingen sie nur noch an Fetzen.

Die Schotter- und Felspisten meinen es nicht gut mit unseren Reifen, die anscheinend eher Schlamm-, Sand- und Teer-Reifen sind!?!? 25000 Kilometer hat der Satz. Das Profil ist noch nicht zur Hälfte runter aber die Reifen sind fix und fertig!

Nun haben wir also den zweiten Platten, den vorhandenen Ersatzreifen haben wir schon verbaut. Also was bleibt? Selber flicken! Erst mal für die Nacht den Wagenheber unters Auto, mit noch Luft im Reifen geht das etwas leichter 😉 und morgen sehen wir weiter.

Am kommenden Tag ging dann alles doch recht flott.

Ersatzrad mit Loch vom Vortag runter, Mantel von der Felge getrennt. Zumindest so weit, daß man von innen an das zu flickende Loch kommt, denn für Stöpsel von außen ist der Dreiangel zu groß. Aufrauen, reinigen Kleber drauf und, UND?

Na was macht ihr in so einer Situation? Na klar! Zwei Schlauchflicken von innen an den Mantel kleben! Ich weiß, völlig bescheuert, hilft aber. Erst einen Kleineren zum Abdichten und dann einen viel Größeren darüber, um etwas Stabilität zu erreichen, damit sich der erste Flicken nicht gleich wieder löst. Hält bisher den Rest Piste und über 200 Kilometer Teer. Ist ja auch nur eine Notlösung. Die letzte Notlösung, unsere erster Platten, gefertigt vom Gommeria-Profi, hielt mehrere Tausend Kilometer, darunter sehr viel Schotter- und Felspisten.

Schritt1 lösen Schritt2 runter vom Horn

Schritt3 Arbeit Schritt4 geschafft

Schritt5 aufrauhen Schritt6 kleben

Schritt7 Luft rein Schritt8 fertig

In Ayacucho suche ich vier neue Reifen. Mir ist der Zustand der Michelin XZL zu gefährlich. Teilweise sind die Risse so tief, daß ein weiterer Plattfuß oder gar Reifenplatzer vorprogrammiert ist, also runter und neue drauf.

Nun kommt die alles entscheidenden Frage: Gibt es 20“ Reifen in Peru/Südamerika oder nicht?

Es gibt sie! Als Radialreifen, allerdings als Schlauchreifen, was aber völlig egal ist. Ventil aus der Felge und Schlauchventil rein, fertig 😉

Ok, der Reifen ist jetzt ein 12.0 R20 und kein 12,5 R20. Und? Ist aber in der ersten Llantas-Bude auf Lager. Ach ja, er ist Made in China. Schlimmer als unsere Michelin kann er nicht sein. Der Mechaniker versichert mir, er hält länger wie Michelin France. Na, ich will sagen: „Schau ma mal.“

Jetzt steht unser LKW halt nochmal ein paar Zentimeter höher.

Also, für alle Südamerikafahrer. Es gibt 20“ Zoll Reifen, evtl. nicht immer die im Fahrzeugschein stehende. Wer damit leben kann, findet Reifen, definitiv!

Ansonsten umrüsten auf 22,5“ Zoll Felgen. Für diese Felgen gibt es Reifen ohne Ende!!!!!

Wenn schon, denn schon!

Wenn wir schon nicht in Machu Picchu waren, dann wollen wir die Zeit anders verbummeln,

oder:

Wie sich Wege in die Länge ziehen können.

Wir lassen Machu Picchu also links liegen und fahren „vermeintlich“ eine Hauptverbindungsroute, die CU-136, oberhalb um Machu Picchu rum. Unser Ziel, Ayacucho.

Ein paar Tage später wissen wir, es ist eine Hauptverbindung, aber sicher nur für die Einwohner dieser Region, nicht für uns. Wir brauchen drei ganze Tage!

Die Strecke ist allerdings auch einfach nur der Hammer. Vorbei an Nevados (immer schneebedeckte Berge), durch den Dschungel, wieder in über 4500 Meter Höhe, dann wieder in den Dschungel usw. Einsame Dörfer, die bis vor wenigen Jahren kaum Anschluss an den Rest von Peru hatten. Der „Umweg“ hat sich gelohnt. Eindrücke, die wir so schnell sicher nicht vergessen werden und von denen wir immer noch sehr gefesselt sind.

Anden Anden2 Anden3

Abendstimmung Bergpiste SteilNevado

Dschungel3 Dschungel2

Bestellt