Archiv für den Monat: April 2011

Das Drama mit dem Stempel

Wer nach Kasachstan mit Business-Visa reist, muss sich binnen fünf Tagen registrieren lassen. Wir wollen bei der Ausreise keinen Ärger und wollen uns den Stempel in Atyrau holen. Wir erreichen die großte Stadt im Westen des Landes gegen Mittag. Schnell sind ein Geldautomat und ein Reisebüro gefunden. Vom Reisebüro werden wir zu einem Baby-blauen Haus in unmittelbarer Nähe weitergeleitet, in diesem Gebäude soll es den begehrten Stempel geben. Fehlanzeige, die Polizei ist dafür nicht verantwortlich. Wir suchen ein Hotel, an der Rezeption werden wir mit der Info, wir sollen ein Taxi nehmen abgefertigt. Kaum wieder auf der Straße hält ein Auto, ohne Taxischild!?!? Wir verhandeln den Preis und fahren los. Der Fahrer begleitet uns ins Gebäude, welches auf der anderen Seite des Ural ist. Er nimmt sich unser in fürsorglicher Art an. Er drängeld sich am Schalter vor und erfährt, hier sind wir falsch. Also wieder raus. Diesmal ohne zu handeln ab ins Auto zur richtigen Migration-Polizei, wieder zurück über den Ural. Wir springen von Europa nach Asien und umgekehrt, der Ural ist die Grenze. Er bleibt bei uns, füllt die Zettel mit aus und dolmetscht, denn englisch spricht er auch. Binnen einer Stunde haben wir den Stempel. Gesamter Zeitaufwand gut 3,5 Std. Aber wir haben ihn! Gefunden hätten wir die Migration-Polizei alleine niemals. In einer Seitenstraße im Hinterhof versteckt, welcher Tourist soll die finden? Ach ja, wir sind ja Business-Touristen. Normalerweiser übernimmt das die einladende Firma.

Vielen herzlichen Dank Gaziz!!!

 

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Rein, raus, rein, raus………

Wir haben mal wieder das Land gewechselt und sind in Kasachstan. Nicht jedoch ohne vorher die recht interessante Schwimmbrücke bei Astrachan zu benutzen.

 

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Irgendwie war es uns noch gar nicht so recht bewusst, dass wir fertig sind. Ein Beamter will uns vom Hof haben und schickt uns zu den Kasachen. Russland ende. So möchte ich es auch kurz und knapp stehen lassen. Kein Beamter interessiert sich für die Art unseres Visa’s oder für die Migrationscard. Nicht mal der hoch wichtige Zettel fürs Auto wird benötigt. In Kasachstan geht auch alles recht flott bei uns. Allerdings muss Karin erst mal warten. 30 Minuten Mittagspause, daß muss sein, verstehen wir. Die ganze Grenze ist lahmgelegt. Danach geht’s flott weiter. In ca. drei Stunden inkl. Mittagspause des Beamten sind wir fertig. Nur Angelika und Peter haben etwas länger. Die sechs Tonnen-Grenze ist es, an der sie immer scheitern und irgendwelche zusätzlichen Zettelchen brauchen und Kosten einrechnen müssen.

 

Egal, wir sind in KASACHSTAN!

 

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Unter Strom

 Am Morgen war alles noch Bestens. Aufstehen, frühstücken, losfahren. Gegen Mittag wollten wir Rubel holen und fuhren von der Magistralen ab in ein Dorf. Kreuz und quer durchs Dorf hatten wir     schließlich einen Automaten gefunden, sogar hier ließ sich mit Maestro Geld abheben. Doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Peter hat nochmals angehalten. Was war geschehen? Er hat keinen Ladestrom mehr. Zurück ins Dorf und in eine Werkstatt. Die Jungs waren sehr kompetent und diagnostizierten einen Kabelbruch. Auf einen Arbeiter kommen 5 Zuschauer, allesamt bemüht um uns und sehr nett. In Wolgograd sollen wir einen Auto-Service aufsuchen. Er, der Schrauber der Werkstatt, will da nicht weiter machen.Sein Bereich sind Maschinen, keine Elektrik.

 

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 Also weiter nach Wolgograd, kurz vorher suchen wir einen Platz für die Nacht, es ist schon 17.00 Uhr. Morgen wollen wir weiter fahren und eine Werkstatt suchen. Morgen ist allerdings Samstag, mal sehen was passiert. Wenn uns auch sonst das Wetter mit viel Wolken und Regen ärgert, am Abend gibt es manchmal schöne Sonnenuntergänge.

 

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Am Morgen wollen mal wieder unsere Regenhülle abziehen als irgend etwas aus der Hülle fällt. Was war das, daß Karin so erschreckt hat? Eine Fledermaus! Klein, süß und plüschig. Wir haben sie in ein Erdloch mit Betondeckel gerettet. Schön dunkel.

 

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 Kurz vor Wolgograd eine Mercedes Werkstatt, zwar PKW aber Mercedes. Für Montag um 10.00 Uhr bekommt Peter einen Termin. Wir suchen weiter und kommen zu Volvo PKW.

 

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 Alle Hebel werden in Bewegung gesetzt, es gäbe einen Boschdienst in Wolgograd. Schwups ein Auto besorgt und vor uns her durch Wolgograd zum Boschdienst. Auch hier ist man bemüht der Sache auf den Grund zu kommen.

Ergebnis: Irgend ein Kabelbruch und der Ladestromwandler der Lichtmaschine ist defekt. Dieser wird getauscht und alles ist gut. Hier spricht man englisch, es kommen sogar noch junge Leute die englisch sprechen extra herbei. Wir erleben einen sehr heiteren Tag mit den Leuten der Werkstatt und Leuten die einfach so vorbei geschaut haben. Angelika und Peter sind wieder unter Strom.

Bei der Arbeit immer das selbe Bild. Auf einen Arbeiter kommen fünf Zuschauer. In der Wekstatt erfahren wir auch das es für die Jahreszeit viel zu kalt und zu nass sei, na bravo! Normal seien zwischen 20° und 25° Celsius und Frühlingswetter. Wir haben so um die 10° tagsüber, nachts nicht selten um die Null. Wir sind froh um unsere Standheizung. Das ganze Land ist aufgeweicht.

 

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Wir sehen beim herausfahren aus Wolgograd die höchste Statue der Welt, das haben uns die Jungs vom Boschdienst versichert. 102 Meter soll sie hoch sein.

 

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 Kaum etwas raus aus Wolgograd wird uns bewusst wie gefährlich der Seitenstreifen ist. Ich werde von der Straßenpolizei aufgehalten. Angelika und Peter vor uns dürfen durch. Sie fahren erst mal außer Sichtweite, man weiß ja nie. Der Polizist will in unseren Aufbau schauen. Mittlerweile ist unser Campingklo benutzt und während der Fahrt riecht es „etwas“. Der Polizist dreht sich rasch ab vom Inneren und will nichts weiter sehen. Merke: Immer mit stinkendem Klo fahren und die Polizei will nicht viel sehen.

 

Peter hat mittlerweile angehalten und kommt bereits stehend auf dem Seitenstreifen einfach ins Rutschen. Gang rein und bergab fahren! Die Spuren die er hinterlässt sprechen eine deutliche Sprache.

 

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Wir brauchen noch einen Platz für die Nacht. Das Land ist mittlerweile topfeben. Wir beschließen einen etwas befestigten Feldweg in die Steppe zu nehmen. Noch ist Dämmerung, wir sehen genug, was für eine Rutschpartie. Nach ca. 2km stoppen wir und überprüfen die Steppe auf ihre „Tragbarkeit“. Wir befinden sie als gut und stellen uns an eine Kreuzung im Nichts. Der nächste Morgen gibt teilweise die Sonne frei und unsere Radkästen, was für ne Sauerei. Das wird wohl ein Vorgeschmack auf die Kommenden Kilometer. Wenn der Regen nicht nach lässt wird es in Kasachstan mehr als spannend!

 

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Sind wir denn schon drin?

Wir wollen mal nichts verschreien, wie man so schön sagt, aber was wir über den Grenzübertritt von der Ukraine nach Russland bisher hörten, war nichts Gutes. Von Arroganz, Schmiergeld und Schikane hatten wir gelesen.

Ganz einfach war die Grenze nicht. Alle Laufzettel auf kyrillisch, die Abläufe sind uns noch nicht so geläufig und nicht aller Gesetzte muss man verstehen. Die Beamten an der Grenze haben uns aber beim Ausfüllen geholfen. Haben sich bemüht nett und freundlich zu sein, vor allem die Jüngeren. Peter musste bei der Ausreise aus der Ukraine dann auch noch 10 Euro für eine ominöse Transportabgabe oder was auch immer, mit Quittung, bezahlen. Unterm Strich war aber alles locker und cool. Immerhin, wir sind in Russland!!!

 

Allerdings mussten wir feststellen, direkt hinter der Grenze geht Russland gerade so trist und trostlos weiter, wie die Ukraine aufgehört hat. Ewig lange Ackerflächen, dazwischen Dörfer oder Städte. Alles kaputt, marode und trostlos. Ich weiß nicht ob das nahende Frühjahr viel am empfundenen Eindruck verändert.

 

Trotzdem finden wir immer wieder schöne Plätze für die Nacht. Der erste Abend wurde auf typisch russische Art begossen, mit Wodka!

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Grenzerfahrungen

Grenzerfahrung die Erste:

Alles halb so schlimm! Die Ausreise aus Rumänien hätte besser nicht laufen können. Ob ich Waffen habe oder Haschisch? Nö, für was auch? Nächste Station die Zöllner.Dieser chekt die Pässe, sieht die vielen Visas und ist sprachlos wegen dem Ziel Mongolei. Die Einreise in die Ukraine stellen wir uns als erste Herausforderung vor und werden diesbezüglich enttäuscht. Wir, mit unserem Auto unter 3,5 Tonnen hätten das Fahrzeug gar nicht mal verlassen müssen für den Schreibkram. Die Dame von der Grenzstation kommt zum Auto, holt die Papiere und alles wieder zurück, sehr freundlich. Höflichkeitshalber steige ich aus und gehe ihr entgegen. Bei Angelika und Peter gibt es etwas mehr Aufwand, weil sie ein Fahrzeug über 3,5 Tonnen haben. Alles in allem hält sich der Aufwand in Grenzen. Peter muß letzendlich dann auch Straßenbenutzungsgebühr für die grob errechneten Kilometer durch die Ukraine bezahlen.

 

Grenzerfahrung die Zweite:

Die große Weite der Ukraine beinhaltet straßenmäßig nicht nur lange Geraden, sondern auch Abzweige. Diese sind häufig mit STOP-Schildern gespickt, was für ein Spaß. Fast immer fahren wir durch, es kommt ja auch nichts. Wieder ein STOP-Schild in der Weite des Landes, wieder fahren wir durch. 200-300 Meter später winkt uns ein freundlicher junger Mann mit Uniform, die Polizei, raus. Schei….e denke ich mir. Schuldig wie ich mich fühle, zucke ich die Papiere und darf einem der Beamten folgen um sogleich auf dem Beifahrerplatz des Lada sitzen zu dürfen. „Nix verstehen?“ fragt er mich und ich nicke. Genau: „Nix verstehen.“ Auch Peter wird seine Papiere los. Ihm zeigen sie gleich noch das Beweisvideo. Von Peter will er 244 UHW Strafe. Mein Polizist, er scheint der Chef zu sein, verlangt 500 UHW Strafe von mir. Ich verneine vehement und zeige auf den 100er Schein seiner Währung und dem Quittungsblock. Eine halbe Ewigkeit sitzen wir, der Chef und ich, schweigend im Auto. Irgendwann scheint es ihm zu langweilig zu werden und er gibt mir Pässe samt Papiere mit dem Wort: „Fertig“ zurück. Die Polizisten lassen uns ohne Bußgeld laufen. Obwohl sie ein Beweisvideo haben. Danke Jungs!

 

Grenzerfahrung die Dritte:

Dem netten Herren, der Klappdächer mit Airtex erfunden hat, dem möchte ich mal persönlich begegnen! Seit Tagen nur Wind, teils sehr stark und böig, dazu Regen. So fein das Klappdach ist und so toll der Airtexstoff auch sein mag, nach fünf Jahren scheint dieser fix und fertig zu sein. Zum Glück hatten wir in Marokko schon gemerkt, daß unser Stoff bei Wind und Regen undicht ist, an jedem Nadelstich drückt das Wasser durch. Dazu ist die Stoffklappe hinter dem Gaze so unprofessionell angebracht, daß auch hier das Wasser in steten Tropfen rein läuft. Karin hat aus dem ursprünglichen Überschuh vom Knut, ein passendes Regencape für unser Klappdach genäht und versiegelt! Das können wir über Keder einziehen und mit Gummiband abspannen, sonst würden wir wohl ersaufen.

Wenn wieder ein Klappdach ansteht, dann mit festen Wänden! Alles andere ist gut fürs Wochenende, nicht aber für eine längere Reise mit allenmöglichen Wetterbedingungen.

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Endlich auf Achse

Die ersten beiden Fahrtage sind überstanden. Beim Losfahren gab es noch ein Abschiedskomitee und nach mehreren „Schutzgeistern“ kann ja nichts mehr schief gehen

 

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Wir sind am ersten Tag nicht weit gekommen. Schon nach 50 km gab es sowas wie eine Kontrollpause. Alles fest alles drann? Und natürlich Auslauf für Mika.

 

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Wenige Kilometer weiter weckte ein Modellflugplatz bei Penzberg unser Interesse. Eine Anzahl Großmodelle versammelten sich fast neben der Straße. Das wollten wir uns näher anschauen. Kaum angekommen startete ein Jet mit Turbinentriebwerk. Man war der schnell. Ich konnte ihn fast nicht verfolgen.

 

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Weiter ging es immer auf Landstraßen bis nach Passau. Hier haben wir uns ein Plätzchen hinter einem Stadel gesucht. Unser erster Abend in der Wildnis, schee wars!

 

Am zweiten Tag ging es wieder über Nebenstrecken in Richtung Österreich. Immer dem Navi

nach. Jetzt haben wir Ungarn erreicht und zu Ankelika und Peter sind es jetzt noch ca. 900 km. Wir haben uns entschlossen in Ungarn dann doch die Autobahn zu nehmen. Schließlich wollen wir die Beiden endlich wieder sehen.

Hinter der Grenze haben wir ein lauschiges Plätzchen für die Nacht gefunden.

 

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Langer Rede kurzer Sinn am vierten Tag haben wir Angelika und Peter erreicht. Großes Hallo wie soll es sein, mit Prosecco und einem gemeinsamen Essen, logo! Die weiteren zu vernichtenden Alkoholika wollen wir hier nicht aufführen 😉 Dann war erst mal ein Ruhetag angesagt. Wir konnten erst mal in aller Gemütlichkeit die ersten Eindrücke mit der Kamera einfangen und haben den Tag mit der Fahrzeugpflege verbracht.

 

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Jetzt muss es eigentlich nur noch wärmer werden. Es folgt die Fahrt durch die Ukraine. Mal sehen wie uns die Grenzabfertigung in Anspruch nimmt. Es wird auf alle Fälle spannend.

 

 

Wir sind weg

Es ist jetzt 10.50 Uhr, in 10 Minuten gehts los! Es kann etwas dauern bis wir uns wieder melden. Dann aber so oft es geht mit Bildern!

Bis die Tage