Am Morgen war alles noch Bestens. Aufstehen, frühstücken, losfahren. Gegen Mittag wollten wir Rubel holen und fuhren von der Magistralen ab in ein Dorf. Kreuz und quer durchs Dorf hatten wir schließlich einen Automaten gefunden, sogar hier ließ sich mit Maestro Geld abheben. Doch dann nahm das Schicksal seinen Lauf. Peter hat nochmals angehalten. Was war geschehen? Er hat keinen Ladestrom mehr. Zurück ins Dorf und in eine Werkstatt. Die Jungs waren sehr kompetent und diagnostizierten einen Kabelbruch. Auf einen Arbeiter kommen 5 Zuschauer, allesamt bemüht um uns und sehr nett. In Wolgograd sollen wir einen Auto-Service aufsuchen. Er, der Schrauber der Werkstatt, will da nicht weiter machen.Sein Bereich sind Maschinen, keine Elektrik.
Also weiter nach Wolgograd, kurz vorher suchen wir einen Platz für die Nacht, es ist schon 17.00 Uhr. Morgen wollen wir weiter fahren und eine Werkstatt suchen. Morgen ist allerdings Samstag, mal sehen was passiert. Wenn uns auch sonst das Wetter mit viel Wolken und Regen ärgert, am Abend gibt es manchmal schöne Sonnenuntergänge.
Am Morgen wollen mal wieder unsere Regenhülle abziehen als irgend etwas aus der Hülle fällt. Was war das, daß Karin so erschreckt hat? Eine Fledermaus! Klein, süß und plüschig. Wir haben sie in ein Erdloch mit Betondeckel gerettet. Schön dunkel.
Kurz vor Wolgograd eine Mercedes Werkstatt, zwar PKW aber Mercedes. Für Montag um 10.00 Uhr bekommt Peter einen Termin. Wir suchen weiter und kommen zu Volvo PKW.
Alle Hebel werden in Bewegung gesetzt, es gäbe einen Boschdienst in Wolgograd. Schwups ein Auto besorgt und vor uns her durch Wolgograd zum Boschdienst. Auch hier ist man bemüht der Sache auf den Grund zu kommen.
Ergebnis: Irgend ein Kabelbruch und der Ladestromwandler der Lichtmaschine ist defekt. Dieser wird getauscht und alles ist gut. Hier spricht man englisch, es kommen sogar noch junge Leute die englisch sprechen extra herbei. Wir erleben einen sehr heiteren Tag mit den Leuten der Werkstatt und Leuten die einfach so vorbei geschaut haben. Angelika und Peter sind wieder unter Strom.
Bei der Arbeit immer das selbe Bild. Auf einen Arbeiter kommen fünf Zuschauer. In der Wekstatt erfahren wir auch das es für die Jahreszeit viel zu kalt und zu nass sei, na bravo! Normal seien zwischen 20° und 25° Celsius und Frühlingswetter. Wir haben so um die 10° tagsüber, nachts nicht selten um die Null. Wir sind froh um unsere Standheizung. Das ganze Land ist aufgeweicht.
Wir sehen beim herausfahren aus Wolgograd die höchste Statue der Welt, das haben uns die Jungs vom Boschdienst versichert. 102 Meter soll sie hoch sein.
Kaum etwas raus aus Wolgograd wird uns bewusst wie gefährlich der Seitenstreifen ist. Ich werde von der Straßenpolizei aufgehalten. Angelika und Peter vor uns dürfen durch. Sie fahren erst mal außer Sichtweite, man weiß ja nie. Der Polizist will in unseren Aufbau schauen. Mittlerweile ist unser Campingklo benutzt und während der Fahrt riecht es etwas. Der Polizist dreht sich rasch ab vom Inneren und will nichts weiter sehen. Merke: Immer mit stinkendem Klo fahren und die Polizei will nicht viel sehen.
Peter hat mittlerweile angehalten und kommt bereits stehend auf dem Seitenstreifen einfach ins Rutschen. Gang rein und bergab fahren! Die Spuren die er hinterlässt sprechen eine deutliche Sprache.
Wir brauchen noch einen Platz für die Nacht. Das Land ist mittlerweile topfeben. Wir beschließen einen etwas befestigten Feldweg in die Steppe zu nehmen. Noch ist Dämmerung, wir sehen genug, was für eine Rutschpartie. Nach ca. 2km stoppen wir und überprüfen die Steppe auf ihre Tragbarkeit. Wir befinden sie als gut und stellen uns an eine Kreuzung im Nichts. Der nächste Morgen gibt teilweise die Sonne frei und unsere Radkästen, was für ne Sauerei. Das wird wohl ein Vorgeschmack auf die Kommenden Kilometer. Wenn der Regen nicht nach lässt wird es in Kasachstan mehr als spannend!