Abenteuer pur und gibt es oder gibt es nicht!?!?

Unser Ausflug in die Wildnis Perus hat uns nicht nur der Natur wegen beeindruckt, auch, weil 160 km vor der Teerstrecke sich unser rechter Vorderreifen mit „platt sein“ meldet.

Am Morgen war noch alles bestens, 30Min. später zieht die Fuhre schwer nach rechts. Plattfuß!!! Zum Glück ist Platz zum Wechseln, also Ersatzreifen drauf und gut. Allerdings ist der Vorderreifen dermaßen mit einem Dreiangel zerfetzt, das ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, wie um alles in der Welt das bei einem Michelin XZL passieren kann!?!?!?!?

Aber nicht das dies schon alles wäre, nein! Am Abend stehen wir an unserem Nachtplatz, 36Kilometer vor der Teerstraße. Und? Unser vor vielen Wochen geflickter Hinterreifen bläst ausgerechnet jetzt ab!

Das allerdings hat sich angebahnt. Von außen konnte man den Zerfall des XZL sehen. Das Loch wurde immer größer und ausgefranster. Der gesamte Satz Reifen sieht aus, als wolle er demnächst alle Stollen abwerfen, als hingen sie nur noch an Fetzen.

Die Schotter- und Felspisten meinen es nicht gut mit unseren Reifen, die anscheinend eher Schlamm-, Sand- und Teer-Reifen sind!?!? 25000 Kilometer hat der Satz. Das Profil ist noch nicht zur Hälfte runter aber die Reifen sind fix und fertig!

Nun haben wir also den zweiten Platten, den vorhandenen Ersatzreifen haben wir schon verbaut. Also was bleibt? Selber flicken! Erst mal für die Nacht den Wagenheber unters Auto, mit noch Luft im Reifen geht das etwas leichter 😉 und morgen sehen wir weiter.

Am kommenden Tag ging dann alles doch recht flott.

Ersatzrad mit Loch vom Vortag runter, Mantel von der Felge getrennt. Zumindest so weit, daß man von innen an das zu flickende Loch kommt, denn für Stöpsel von außen ist der Dreiangel zu groß. Aufrauen, reinigen Kleber drauf und, UND?

Na was macht ihr in so einer Situation? Na klar! Zwei Schlauchflicken von innen an den Mantel kleben! Ich weiß, völlig bescheuert, hilft aber. Erst einen Kleineren zum Abdichten und dann einen viel Größeren darüber, um etwas Stabilität zu erreichen, damit sich der erste Flicken nicht gleich wieder löst. Hält bisher den Rest Piste und über 200 Kilometer Teer. Ist ja auch nur eine Notlösung. Die letzte Notlösung, unsere erster Platten, gefertigt vom Gommeria-Profi, hielt mehrere Tausend Kilometer, darunter sehr viel Schotter- und Felspisten.

Schritt1 lösen Schritt2 runter vom Horn

Schritt3 Arbeit Schritt4 geschafft

Schritt5 aufrauhen Schritt6 kleben

Schritt7 Luft rein Schritt8 fertig

In Ayacucho suche ich vier neue Reifen. Mir ist der Zustand der Michelin XZL zu gefährlich. Teilweise sind die Risse so tief, daß ein weiterer Plattfuß oder gar Reifenplatzer vorprogrammiert ist, also runter und neue drauf.

Nun kommt die alles entscheidenden Frage: Gibt es 20“ Reifen in Peru/Südamerika oder nicht?

Es gibt sie! Als Radialreifen, allerdings als Schlauchreifen, was aber völlig egal ist. Ventil aus der Felge und Schlauchventil rein, fertig 😉

Ok, der Reifen ist jetzt ein 12.0 R20 und kein 12,5 R20. Und? Ist aber in der ersten Llantas-Bude auf Lager. Ach ja, er ist Made in China. Schlimmer als unsere Michelin kann er nicht sein. Der Mechaniker versichert mir, er hält länger wie Michelin France. Na, ich will sagen: „Schau ma mal.“

Jetzt steht unser LKW halt nochmal ein paar Zentimeter höher.

Also, für alle Südamerikafahrer. Es gibt 20“ Zoll Reifen, evtl. nicht immer die im Fahrzeugschein stehende. Wer damit leben kann, findet Reifen, definitiv!

Ansonsten umrüsten auf 22,5“ Zoll Felgen. Für diese Felgen gibt es Reifen ohne Ende!!!!!