Wer nicht nur stur nach Reiseführer eine Sehenswürdigkeit nach der anderen auf den Hauptrouten abfährt, sondern wer mutig ist und mit noch ein wenig Pioniergeist gesegnet, wird mit mehr belohnt!
Mehr Höhe, mehr Sand und mehr Schlucht!
Zudem, für was fahren wir solch ein Fahrzeug, wenn wir dann nicht abseits fahren?
Wir reisen schon auch nach unserem Peru-Reiseführer (danke Simone und Olaf), allerdings verwenden wir nicht immer die vorgeschlagenen Routen, sondern suchen uns eigene Wege 😉 Wir hörten, in Peru sei so wahnsinnig viel geteert, können wir momentan nicht bestätigen, wir fahren das meiste auf Piste. Unser Ziel ist die Cotahuasi-Schlucht.
Wild, matschig bis staubig, vorbei an senkrechten Abhängen, durch wilde, flache Wasser, durch Auswaschungen vom Regen, vorbei an schmalen Abbrüchen usw.
Wir fühlen uns sau wohl! Die Camino del la Muerte kann uns nicht mehr schocken!
Als Dank haben wir in vier Tagen, vier gesicherte 5000er Pässe bezwungen, keine Stichstrassen, sondern Passüberführungen. Die stehen in keinem Wikipedia der höchsten Pässe, weil sie Pässe ohne Namen sind. Wir sind auch in 5000 Metern Höhe einige Kilometer Sand gefahren, JAWOHL SAND! Plötzlich stehen wir hinter einer Kuppe mitten im Sand. Wurde vom Wind angetragen und hat hier in 5000 Metern eine mini Sandwüste gebildet.
Weiter ging es in die Cotahuasi-Schlucht. Sie beansprucht, die tiefste Schlucht der Welt zu sein. Tiefer als der Grand Canyon und140 Meter tiefer als die Konkurrenz aus dem eigenen Land, der Colca-Canyon. Hierzu muss gesagt sein, die Cotahuasi-Schlucht ist wesentlich beeindruckender, und imposanter als der Colca-Canyon. Sowohl landschaftlich, als auch streckentechnisch! Lediglich die Kondore haben gefehlt.
Wir haben einmal nach dem Weg gefragt. „Na klar, das ist Euer Weg und nehmt mich bitte mit.“ Gesagt, getan. Frau mitsamt ihrer Begleitung, einem Hund, ins Auto und ab. Ihr Bündel am Rücken hat sie dann Karin gegeben als sie ein Tor öffnete. Karin meinte, es sei recht schwer. Darauf erwiderte die Frau, dass dort drinn Cuyes stecken, zum Essen. Cuyes sind Meerschweinchen und haben das beste Fleisch. UPS!
Zu guter Letzt war der Weg natürlich falsch! Für uns war es eine Sackgasse aber die gute Frau war schnell zu Hause. Wir hatten Spaß wie Bolle! Vor lauter Entsetzen, von wegen der Sackgasse, habe ich dann auch glatt vergessen ein Bild zu machen.
Einziger Wermutstropfen, wir schlafen in über 4000 Metern etwas schlecht dieser Tage. Daher sind wir immer wieder froh unter 3000 Meter zu kommen um wenigstens zwischendurch mal wieder durch zu schlafen. Nur gerade will das nicht so klappen. Wir kommen den ganzen Tag nicht unter 4500 Meter.