Von Quilotoa weiter geht es einmal über Teer und Hauptstraße oder, auf direktem Weg auf Schotter und spannend. Wir haben uns für spannend entschieden! Wie so oft! 😉
Ziel ist eine Käserei, die neben Gauda und Tilsitter auch Emmentaler verkaufen. Wir fahren ein paar Kilometer Teer, ehe links eine gute Piste abgeht, der direkte Weg eben. Doch wir haben gelernt, um so besser die Pisten am Anfang sind, um so spannender werden sie hinten raus.
Und so auch diesmal. Von fast 4000 Meter Höhe werden wir runter auf 1200 Meter krachen. Wir biegen um eine Kurve und Karin verschlägt es die Sprache! Ich kann ihren Enthusiasmus allerdings nicht teilen.
Chimborazo!!!
Majestätisch reckt er sich allein in den wolkenlosen Himmel. Boah!
Es geht durch Primärwald und dann immer weiter hinunter durch Zuckerrohrfelder. Die Piste geht in irgend einem Dorf scharf links ab. Ab da ist sie eigentlich nicht mehr befahren. Komisch nur, denn bis zu dem Dorf und weiter, fahren Überlandbusse! Hier aber sicher nicht. Die nehmen wohl einen anderen Abzweig. Unser Navi sagt aber hier, also fahren wir hier. Und gerade recht ist es hier zu fahren.
Leitungen hängen über die Piste, Autos parken einfach drauf und Karin muss mehr als einmal aus der Luke im Fahrerhaus hoch und Wasserleitungen über die Kabine begleiten. Die Piste scheint nur noch sporadisch von Geländewägen befahren zu sein und vorwiegend von Motorrädern genutzt zu werden. Dementsprechend eng wird es. Na bravo!
Mal sehen wie die Brücke, unten am Fluß so ist, über den wir müssen. Die ist jedoch für 40 Tonner ausgelegt. Gut!
Jetzt wieder in die Höhe, ein paar Pistenabrutscher begleiten uns, wieder auf 4000 Meter.
Wie krass ist das denn. Wir kommen uns vor wie in Peru. Die Bevölkerung ist ausschließlich indigen und die Landschaft mehr als bergig und hoch.
Nach Stunden erreichen wir wieder eine Hauptpiste. Danach eine super Hauptpiste, die irgendwann sicher mal geteert werden soll und nach neun Stunden und gerade mal 140 Kilometern, stehen wir in Salinas vor der Käserei, die aber um 18.00 Uhr schon zu hat.
Wir genießen die Nacht über den Wolken, die sich in Richtung Meer gebildet haben. Der Wind bläst unaufhaltsam, die ganze Nacht.
Am nächsten Morgen werden Träume wahr! Wir stehen am Sonntag, noch vor 09.00 Uhr vor der Käserei, die offen ist und kaufen ein. Insgesamt 1,25 Kilogramm Käse. Nach über einem Jahr endlich mal wieder Käse, der wie Käse schmeckt! Es wird Käsnudeln geben und Wurstsalat, so haben wir beschlossen!!!
Schön zu sehen war auch, wie die Milch angeliefert wird. Auf dem Motorrad oder Auto, auf den Rücken von Eseln oder Lamas. Hier ist die Welt noch irgendwie in Ordnung!
Und dann das ultimative Highlight! Endlich Kaessnudeln!!