Was für ein Land! Wir sind in der Mongolei. Uns geht es prächtig, fühlen uns in jedem Land sau wohl und genießen die FREIZEIT!!!!!!! Die Mongolei ist auf Bildern schon der Wahnsinn, live glaubst du nicht was du siehst! Doch der Wahnsinn geht richtig los, es gibt Diesel nur rationiert. Bis vor Tagen nur 30 Liter pro Fahrzeug, mittlerweile wieder 50 Liter pro Fahrzeug und Tag. Die einen sagen es legt sich in wenigen Tagen, die anderen sagen es geht noch Monate so. Wir verlängern auf jeden Fall unser Visum bis ende Juni. Gerade sind wir im Guesthouse Oasis, die Anlaufstelle für Reisende im Land. Hier wird einem geholfen, Wäsche kann gewaschen werden und wir können endlich mal wieder heiß duschen! Mehr seht ihr auf dem Link: Guesthouse Oasis Wir werden also vorerst in der Mongolei bleiben, die eine oder andere Sehenswürdigkeit besuchen, bis unser „Visadruck“ zum Weiterreisen drängt. Dann geht es über Russland und Kasachstan nach Kirgistan.
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Baikal: nächster Stopp Mongolei
Wir haben den Baikal erreicht. Wow! Die Bergkulisse, die den Baikal umrahmt, ist noch schneebedeckt. Ein atemberaubender Anblick.
Wir finden einen Kiesplätze direkt am See.
Hier bleiben wir erst mal für den nächsten Tag. Angelika und Karin stellen sich für ein Foto ins Wasser, es schmerzt an den Füßen. Sie können aber behaupten ihre Füße im Baikal gehabt zu haben. Für den Rest ist es einfach zu kalt.
Warum das Wasser ausgerechnet so kalt ist sehen wir zwei Tage später! Auf dem Baikal treibt noch Eis und das nicht wenig!
Eine recht verrückte Szenerie. Weiter geht es über Ulan Ude in die Mongolei.
Wir fliegen
Wir fliegen geradezu durch die Lande. Kilometer für Kilometer fressen wir uns durch Sibirien. Novosibirsk, Krasnojarsk und Irkutsk. Der Baikal steht kurz bevor. Doch zunächst holt uns der Winter ein!! Minus 9° Grad Celsius misst Peters Thermometer heute Morgen am 09. Mai. Der Boden ist leicht gezuckert und immer wieder schneit es, mal mehr mal weniger.
Es ist auch am Tag mit +2° -bis +5° Grad kalt. Ohne Standheizung wäre es wesentlich unangenehmer, so aber lässt sich die Kälte Morgens, Nachts und am Abend gut ertragen. Dazwischen ist es wohlig warm im Auto.
Angelika zaubert Reiseglühwein, lecker! Wir brauchen was warmes.
Wir hatten bei der Einreise von Kasachstan nach Russland Motorradfahrer getroffen, wir wollten jetzt nicht tauschen! Zudem nie 100% abschätzbar ist, ob die Strasse nicht doch glatt ist. Die Schlafplatzsuche stellt sich als schwierig heraus. Die auf lange Teilstücke ausgebaute M53 hat keine Abzweige in die Pampa. Wenn doch, sind es Holzwege oder Zufahrten auf Felder, die es sehr in sich haben.
Erster Eindruck
Entgegen vieler Informationen hat uns Kasachstan fasziniert! Die Steppe liebt man oder hasst sie, dazwischen gibt es wirklich nichts, ähnlich wie in der Wüste. Steppenbilder gab es ja schon einige. Plötzlich, wie aus dem nichts eine völlig neue Landschaft, nur kurz, für wenige Kilometer, dann kommt wieder Steppe.
Wer wenig Spritvorräte bunkern kann und permanent nach Lebensmitteln und Wasser Ausschau halten muss hat wenig Freude! Wer aber mit ausreichend Vorräten losziehen kann hat seine helle Freude. Pisten, welche nur noch für das geübte Auge als solche zu erkennen sind und einsame Stellplätze sind der Lohn der Anstrengungen. Vorausgesetzt das Fahrzeug hat Allrad und genügend Bodenfreiheit. Wir haben den Schlenker durch Kasachstan nicht bereut!
Reisealltag
Hart ist das Leben unterwegs! Wäsche will gewaschen werden, der Abwasch muß erledigt werden. Alles Dinge die zu Hause Maschinen übernehmen. Auf Reise ist da Handarbeit angesagt. Ok, bei der Wäsche gibt es ein Helferlein, die Pistenwaschmaschine. Ob rund oder eckig, erledigt sie die Arbeit des Wäschewaschens während der Fahrt. Lediglich das Ausspülen ist noch handarbeit. Der tägliche Abwasch wird vornehmlich am Morgen erledigt. Abend- und Morgengeschirr wird auf einen Rutsch gewaschen. Hierzu verwenden wir wenn möglich, zum Erhitzen des Wassers, unseren Vulkan. Der feuert mit Allem was brennbar ist. Gras, Stroh, Äste, einfach allem. Dennoch möchten wir gerade mit niemandem tauschen. Wir kommen auch ohne Maschinen klar.
Es gibt keine Zufälle
Wir sind noch in Pavlodar und kommen von den üblichen Besorgungen, Peter hält an, hier meint er könnte ein Restaurant sein, mal sehen. Und was für ein Restaurant, noch kein Jahr alt und recht schmuck eingerichtet.
Sofort bemüht man sich um uns, sogar der Koch kommt persönlich an den Tisch für die Bestellung. Wir bestellen. Kurz darauf stellt sich eine junge Dame in bestem Englisch vor, sie sei die Managerin. Erst bekommen wir noch eine Hausführung.
Dann kommt eine Empfehlung nach der anderen. Wir müssen unbedingt typische kasachische Pferdewurst als Vorspeise probieren und ohne Schaschlik dürfen wir das Haus sowieso nicht verlassen. Alles kommt zu unserer Bestellung dazu, ob wir das alles schaffen. Suppe als Vorspeise mit separat angerichteter Pferdewurst, Hauptgericht Fleisch, dazu feinstes Brot in verschiedenen Variationen, dann noch das Schaschlik, Fleischspieße mit verschiedenen Sorten Fleisch, auch Innereien. Man war das alles lecker und viel.
Da wir aber satt sind gibt uns die Managerin noch Nudeltaschen mit Fleischfüllung mit auf den Weg für unterwegs. Da wir keinen Wodka trinken, wir müssen ja noch fahren, packt sie kurzerhand eine Flasche Wodka mit in die Nudeltüte. Was für ein Mahl und was für super nette Leute. Wir fühlen uns sau wohl in Kasachstan!
Am Ende gibt es noch eine Führung bei Angelika und Peter.
Straf, Straf! Ha, ha….
Peter und ich haben ein neues Hobby. Mit der Polizei diskutieren. Genial, was haben wir einen Spass. Die Jungs sind echt cool drauf. Die erste Bande von Wegelagerern wartet quasi im Nichts auf uns und winkt uns rechts ran. Der junge Polizist und Adjutant will die Papiere haben , ich soll zum Chef gehen und sie ihm zeigen, mach ich. Auch Peter muss der Aufforderrung folgen. Dann wollen sie irgend ein Dokument zu unseren Fahrzeugen sehen, wir haben aber keines. Uns ist hierzu auch nicht an der Grenze ausgehaendigt worden. Der Chef schlaegt in seinem schlauen Buch irgend eine Seite mit irgend einem Paragraphen auf uns sagt soviel wie : Hier stehts!
Uns aber egal, wir koennen es ja nicht lesen. Dann schreibt er eine Summer von ueber 7000 Tenge auf. Der junge Polizist gibt uns zu verstehen, dass sie unserer Papiere behalten.
Mir platzt jetzt der Kragen. Ich gehe zu unserem Auto und hole was zu schreiben. Positioniere mich gut sichtbar hinter dem Auto und notiere das Kennzeichen. Dann will ich ihre Namen und ploetzlich sind sie in Aufregung. Der Adjutant wird blass und ruhig, sein bloedes Grinsen ist weg. Der Chef will unbedingt meinen Block mit dem Kennzeichen, kriegt er aber nicht. Ich soll das Kennzeichen durchstreichen, mach ich, dafuer kriegen wir unsere Papiere wieder. Wir sind noch nicht wieder ueber der Strasse bei unseren Autos, sind die beiden Wegelagerer auch wieder weg.
Die zweite Bande hat sich in einer Senke platziert, nicht sichtbar fuer den Verkehr. ich fahre arglos an den drei Schildern mit 90 kmh, 70 kmh, 50 kmh, vorbei. Gefuehlt deutlich schneller rausche ich in die Radarpistole, hinter mir Peter. Rechts ran, was sonst. Papiere wie immer. Dann kriege ich meine Papiere wieder und soll zurueckfahren um die ueberfahrenenen Schilder zu betrachten. Recht hatten sie.
Peter war in der Zwischenzeit am schakern mit den Jungs: Straf , straf sagen sie. Ok, denken wir, dann lasst uns mal handeln. Nix war mit handeln. Peter hat den Jungs erzaehlt, dass wir Touristen aus Deutschland sind und Kasachstan so toll ist, was ja auch stimmt. Wir durften weiter fahren. Ohne Strafe aber langsam! Diese Jungs waren wirklich nett. Nur fotografieren wollten sie sich nicht lassen.
Das erste grosse Ziel
Wir sind am Aralsee. Schoen und grausam zugleich. Es schmerzt zu sehen wie in die Natur eingegriffen wurde. Durch zu hohe Wasserentnahmen im Zulauf des Aral ist dieser auf ein erschreckendes Mass geschrumpft. Die ehemalige Steilkueste ist hier hunderte Meter vom Wasser entfernt. Dort, wo das Ufer flach in den See laeuft sind es zig Kilometer bis zum Wasser. 22 Meter ist der Wasserspiegel gesunken. Am Nordsee, der Aral hat sich geteilt, ist ein Damm errichtet worden um wenigstens diesen See zu retten, mit Erfolg! In der Ortschaft Aral haben wir durch Zufall den Chef des Dammprojektes und des Natrurreservates kennen gelernt. Seine Mutter ist Deutsche und hiess Berta. Selbst war er schon in Berlin, im Auftrag fuer den Damm und das Naturschutzprojekt. Bei Tee, Nudeln, Brot und Nuesschen waren unserer beiden Frauen gut aufgehoben. Peter und ich konnten das Internet nutzen und wurden grosszuegig herumgefuehrt.
Wir sind in Asien
Wir sind hinter dem Ural. Asien, besser Mittel- oder Zentralasien, hat uns empfangen. Empfangen mit besten Teerstrassen und freundlichen Menschen. Ueberall wird zugewinkt und gelaechelt, gestern konnten wir die Hilfsbereitschaft durch Gaziz erfahren, heute scheinen alle froehlich und nett.
Uns schuettelt es einige Kilometer hinter Atyrau ordentlich durch. Nichts erinnert daran, dass hier einst eine Teerdecke die Strasse yierte. Der Schotter ist so schlecht, dass links und rechts neben der Strasse eigene Pisten entstanden sind, die trotz ihrer Naturbelassenheit besser zu fahren sind als die Hauptstrasse.
Wir haben noch frueh im Jahr und die Nebenpisten sind teilweise noch unter Wasser. Eine umsichtige Fahrweise ist angebracht. Ohne Allrad geht manschmal nichts mehr. Die Weite des Landes laesst sch nur erahnen, die Freiheit ist grenzenlos! Kein Zaun der die Weite entzweit, grandios!
Die ersten Blumen beginnen in der Steppe zaghaft zu bluehen. Weite, nichts als Weite, dabei sind wir erst am Anfang unserer Reise.
Mitten auf einem Ruettelstueck mach ich ein Foto. Der Fahrer fuchtelt wild ich solle ihn unbedingt fotografieren, haelt an und gibt mir zu verstehen, ich muss unbedingt seine Frau samt neugeborenem Baby knipsen. Storzes Laecheln des Vaters, schuechterne Gesten der Mutter und ein spassiba zum Abschied. Sie haben sich bei mir fuer das Foto bedankt, aber ich hatte doch zu danken fuer die Ehre.
Einige KM weiter steht er wieder am Strassenrand, haelt uns auf und diesmal will er uns mit Frau und Baby fotografieren. Herzlich, offen und stolz sind diese Menschen.
Was fuer ein Land, was fuer Menschen!
Das Drama mit dem Stempel
Wer nach Kasachstan mit Business-Visa reist, muss sich binnen fünf Tagen registrieren lassen. Wir wollen bei der Ausreise keinen Ärger und wollen uns den Stempel in Atyrau holen. Wir erreichen die großte Stadt im Westen des Landes gegen Mittag. Schnell sind ein Geldautomat und ein Reisebüro gefunden. Vom Reisebüro werden wir zu einem Baby-blauen Haus in unmittelbarer Nähe weitergeleitet, in diesem Gebäude soll es den begehrten Stempel geben. Fehlanzeige, die Polizei ist dafür nicht verantwortlich. Wir suchen ein Hotel, an der Rezeption werden wir mit der Info, wir sollen ein Taxi nehmen abgefertigt. Kaum wieder auf der Straße hält ein Auto, ohne Taxischild!?!? Wir verhandeln den Preis und fahren los. Der Fahrer begleitet uns ins Gebäude, welches auf der anderen Seite des Ural ist. Er nimmt sich unser in fürsorglicher Art an. Er drängeld sich am Schalter vor und erfährt, hier sind wir falsch. Also wieder raus. Diesmal ohne zu handeln ab ins Auto zur richtigen Migration-Polizei, wieder zurück über den Ural. Wir springen von Europa nach Asien und umgekehrt, der Ural ist die Grenze. Er bleibt bei uns, füllt die Zettel mit aus und dolmetscht, denn englisch spricht er auch. Binnen einer Stunde haben wir den Stempel. Gesamter Zeitaufwand gut 3,5 Std. Aber wir haben ihn! Gefunden hätten wir die Migration-Polizei alleine niemals. In einer Seitenstraße im Hinterhof versteckt, welcher Tourist soll die finden? Ach ja, wir sind ja Business-Touristen. Normalerweiser übernimmt das die einladende Firma.
Vielen herzlichen Dank Gaziz!!!
