Archiv der Kategorie: Südamerika 2015

Wendepunkt, Cabo de la Vela

Alles was ihr über die Karibik gehört habt, vergesst es!

Es ist besser!!!!!! ;-))))))))

Wir haben wieder ein Ziel erreicht.

Unser erster „Karibikkontakt“ überwältigt uns schon ein wenig. Ok, noch nicht der typische Platz mit Palmen und so, aber auch schon suuuuuuper schön!

Nun stehen wir am nördlichsten Ende des südlichen Kontinents, bei Cabo de la Vela! Eine Weiterfahrt nach Punta Gallinas sparen wir uns. Sollte es regnen ist es dort etwas, na sagen wir, ekelhaft und wegen den 20 Kilometern Luftlinie sehen wir auch nicht mehr.
Zudem stehen wir am Wendepunkt unserer Reise, ab jetzt geht es, grobe Richtung, wieder nur nach Süden.

Doch weiter mit der Karibik. Der Weg nach Cabo de la Vela wird durch unzählige Straßensperrren von Kindern gesäumt, die um Süßigkeiten betteln. Wir halten nicht bei allen an! Dann fahren wir an die Karibik, an das türkise Wasser, und sind begeistert. Allerdings fehlen noch die typischen Palmen. Wir sind erfreut über die doch sehr starke Brise, die hier ganz ordentlich bläst. Vorbei an Kyte-Schulen geht es erst einmal etwas weiter in die Einsamkeit, zum Cabo und zum Zuckerhut. Der nun dann doch nicht ganz so einsam ist 😉 aber ein sehr schöner Flecken Erde!

Den Zuckerhut besteigen wir dann auch noch um den Blick um das Cap zu genießen.

Cabo de la Vela Cabo de la Vela2 Cabo de la Vela3 Cabo de la Vela4 Cabo de la Vela5 Cabo de la Vela6 Cabo de la Vela7

Weiter, direkt an der Karibik, geht es zum nächsten Stellplatz. Der sprengt unsere Vorstellung. Direkt hinter einen Restaurant, zwischen Strand und Palmen, sagenhaft. Inkl. privatem Schattenplatz und persönlicher Bedienung zum Fahrzeug!!! Irgendwie schon voll dekadent aber wir genießen es. Wir essen zwei mal. Mittags gibt es Langustinis, Baby-Langusten für mich und für Karin Meeresfrüchte-Suppe. Beides vom Feinsten. Abends bei mir noch Schrimps und Karin Schrimpsreis, auch köstlich. Die Nacht verbringen wir am für uns bis jetzt schönsten Platz an der Karibik.

Strand Strand2 Strand3 Strand4 Strand5 Strand6

Einfach wild an der Küste zu stehen ist sehr schwierig. Private Bananenplantagen und Grundstücke verhindern dieses. So sind wir auf der Suche, immer an der Karibik entlang, nach einem Campground um wieder einmal zu duschen und die Vorzüge des zivilisierten Lebens zu genießen. Natürlich zwischen Palmen und direkt am Meer.

Wichtig ist zwischen Palmen und nicht unter Palmen! Denn! Palmen haben die Unart, ihre Cocosfrüchte fallen zu lassen. So eine Nuss durchschlägt mal ganz lässig eine Solarpaneele! Ganz zu schweigen von Köpfen ;-))).

Casa Grande2 Casa Grande3 Casa Grande

Naturpark Los Estoqueras

Unweit entfernt von Ocana liegt der Naturpark Los Estoqueras. Zunächst ist die Zufahrt wie jede andere auch, doch dann wird es langsam spektakulär.

Steinsäulen ragen empor, immer mehr. Auf dem Parkplatz angekommen erahnt man was einen erwarten wird. Der Naturpark ist nicht mehr „so richtig“ in Takt. Wir beschließen auf eigene Faust die Pfade zu erkunden. Gut eineinhalb Stunden sind wir unterwegs, sehen diverse Formationen und überbrücken wenige Höhenmeter.

Wir beschließen hier den restlichen Tag, es ist ein schlapper Vormittag, und die Nacht zu verbringen. Ein ruhiger und beschaulicher Platz.

Etwas später kommt noch ein Guide und führt eine Gruppe. Dieser Naturpark scheint schon bessere Tage gesehen zu haben, Besucher sind nicht ganz so zahlreich und ein Guide wird von den wenigsten benötigt.

Park Park2 Park3 Park4 Park5Park 6 Park7 Park8 Park9

Kolonial genial

Mehr geht nicht! Villa de Leyva, San Gil und Baricharra. Mehr Kolonialpracht kann man sich nicht antun. In Villa de Leyva sind wir auf dem Kolumbian Highland Hostel untergebracht, auf dem Campground, versteht sich. Mit Sicherheit einer der besten Plätze der bisherigen Reise! Villa de Leyva ist bekannt für seinen größten Dorfplatz Kolumbiens und für seine Ponchos. Einen Poncho gab es gleich für Horstl und das Dorf lädt wirklich zum bummeln ein. Rund um den Platz finden sich Restaurants und sogar eine „Dorfkneipe“, die leider die beiden Tage nicht auf hatte.

Auch haben wir dort Lothar und Petra kennengelernt. Wir hatten 2 schöne Abende miteinander.

Leyva2 Leyva3 Leyva4 Leyva5 Leyva6 Leyva7 Leyva8

Weiter nach San Gil, hier gibt es einen wunderschönen Park mitten in der Stadt. Moosgewächse, welche aussehen als hätten die Bäume einen Bart sind zu bewundern, als auch riesige Bäume selbst. Baumfrösche sahen wir leider keine. Natürlich gab es einen Jugo/Fruchtsaft im Park. Wie so oft! Ich fühle mich an die Zeit im Oman versetzt, als wir auch immer Fruchtsäfte genossen haben. Südamerika ist da genau gleich. Vor allem die exotischen Früchte machen das Fruchtsafterlebnis sehr spannend.

Park Gallineral Park Gallineral2 Park Gallineral3 Park Gallineral4 Park Gallineral5 Park Gallineral6

In Baricharra soll fürs Erste das letzte kolonial erhaltenen Städtchen besichtigt werden. Schöne alte Balkone, ein schöner Stadtkern mit Park und kleine Gässchen machen einen Spaziergang perfekt. Natürlich wieder mit Fruchtsaft und diesmal in Kombination mit selbstgemachten Eis, traumhaft!

Nun geht es wirklich streng in Richtung Karibik!

Baricharra Baricharra2 Baricharra3 Baricharra4 Baricharra5 Baricharra6

Wenn, dann richtig! Salzkathedrale

Leider hat die sauteure Exide DUAL AGM Batterie nach nur drei Jahren die Grätsche gemacht. Ok, sie hat eine Tiefentladung hinter sich, dies war sicher keine lebensverlängernde Maßnahme!

Aber:

Erstens wir standen in einer tollen Werkstatt.

Zweitens sehr südamerikanisch.

Drittens sind die Batterien hier anders beschriftet.

Die Werkstatt ist empfohlen im iOverlander! Zurecht!!! Sauber ordentlich und sie machen echt tolle Arbeit!

Unsere Batterie ist nach zwei Tagen da, soll eine 185 Ah Batterie sein, ist es aber nicht! Die Batterien sind irgendwie anders beschildert als in Deutschland und der EU. Während wir in Amperestunden rechnen, ist hier der Ah Wert gar nicht auf dem Etikett!

Dann finden sie eine mit 100 Ah. Mehr wäre uns schon lieber.

Wir versuchen auf eigene Faust noch irgend eine größere Batterie zu organisieren, finden sie auch, so um die 200 Ah, eben nur so ungefähr. In der Größe wie unsere aber vertauschte Pole und eine offene Säure-Batterie. So etwas geht im Innenraum gar nicht!

Also entscheiden wir uns nach drei Nächten stehen in der Werkstatt, für zwei geschlossene 100Ah Batterien.

Wir sitzen seit Mittwoch Nachmittag in der Werkstatt quasi fest. Nachts, ab 18.00 Uhr wird abgesperrt und wir sind „eingesperrt“. Können also nicht mal das Nachtleben erleben.

Aber alles läuft bestens, am Freitag machen die Jungs noch die Batterie rein. Es ist schon spät, wir bleiben noch eine Nacht. Am Samstag geht es für uns endlich weiter.

Iguana

Ab zur Salzkathedrale. Ja Ihr lest richtig! Eine Kathedrale, die in den Salzberg gehauen wurde. Aber nicht nur eine Kathedrale, auch einen Kreuzweg und diverse Nebenhallen, wenn man es so nennen mag. Ja sogar eine „Fressmaile“ findet sich untertage inkl. Andenkenläden. Der Salzabbau ist quasi nebenan noch in vollem Gange. Wir waren beide sehr, sehr beeindruckt. Kolumbien hat nicht nur San Agustin! Kolumbien war eines unserer Träume vor der Reise und er erfüllt sich in vollem Maße!

Engel Kreuz Nebenraum unterirrdisch

Angelo Salzkathetrale Salzkathetrale2

Aber Die Salzkathedrale ist nur eine Zwischenstorry. Am nächsten morgen starten wir den LKW und siehe da, die Fahrzeugbatterie geht in die Knie, na bravo. Wir haben doch gerade erst zwei Batterien für den Aufbau gekauft. Also raus und Spannung messen. Nur 25,4V! Dürfte schon mehr sein. Sobald ein Verbraucher aktiv ist fällt die Batterie auf unter 20V. Also, Batterie hinüber!

Gut, daß wir vor ein paar Tagen versucht haben eine Batterie selbst zu organisieren, so wissen wir noch eine gute Adresse in Bogota.

Dann die Ernüchterung, wir müssen an einem Sonntag in die 8 Millionenstadt Bogota. Also ins Getümmel. Die Einfahrt geht recht schnell und auch der Batterieladen, 24 Std. und sieben Tage die Woche geöffnet, ist schnell gefunden und ist besetzt.

Jetzt kommt die Quizfrage, hat er passende Batterien? Denn! Wir haben sogenannte Natoblöcke verbaut, die er sicher nicht hat. Und doch, wir finden schnell passende Batterien die auch in den Batteriekasten hineingehen. Diesmal ist in einer Stunde alles erledigt.

Wir haben jetzt Unsummen für Batterien ausgegeben, da sollte hoffentlich jetzt nix mehr kommen.

Wir wollen rausfahren aus Bogota und stehen. Eine Stunde für 0,75 Kilometer. Die restlichen fünf Kilometer gehen nicht viiiiel schneller. Nach gefühlt einem Tag sind wir endlich draußen und glücklich.

Nachtrag zur Bahnfahrt in Ecuador

Hier noch eine ausführliche Geschichte zu unserem abenteuerlichen Ausflug in die Mangroven in Ecuador.

Klick hier!  oder kopiert diesen Link : http://tanner-amerika.blogspot.com.co/2016/06/vom-erdbeben-aus-den-schienen-geworfen.html

Helmut hat auch  bei unserer Bahnfahrt einenFilm gedreht und geschnitten.

Wer ein Stück weit mitfahren möchte, klickt unbedingt hier!

Oder kopiert diesen Link: https://youtu.be/KL6dy83ELw4

Bogota – GOLDRAUSCH

Was ein Wort! BOGOTA!

Bis vor wenigen Jahren ein absolutes „No Go“ für viele Reisende. Evtl. mit einer organisierten Tour die Highlights abgrasen, von gesicherten Hotels mit gesicherten Busen durch die Stadt und zurück. Aber niemals alleine im eigenen Fahrzeug.

Diese Zeiten sind glücklicher Weise vorbei. Gut, die Guerillia ist noch nicht vollständig entwaffnet und ja, man sollte diverse Seitentäler meiden. In Bogota, wo einst der Drogenhandel, Waffenschmuggel und Prostitution die Oberhand hatten und es täglich zu einigen Toten kam, ist es heute nicht gefährlicher als in einer anderen Großstadt Südamerikas, diverse Stadtteile sollten auch heute noch gemieden werden, so zumindest die Infos dazu. Aber auch unser Eindruck vermittelt uns eine gewisse Sicherheit, zumindest am Tage!!!!!

Santander

Am Tage besuchten wir dann auch das Goldmuseum. Für viele der einzige Grund nach Bogota zu fahren. Für uns ein Grund, der zweite Grund ist, unsere Aufbaubatterie macht schlapp. Wir benötigen eine Neue.

Doch zunächst zum Goldmuseum. Es wird viel darüber geschrieben aber Worte treffen die Realität nur begrenzt. Es ist unwahrscheinlich welche Fertigkeiten die Goldschmiede in vorspanischer Zeit hatten. Unglaubliche Geschmeide, Masken, Figuren und Figürchen wurden erstellt. Das Museum muss keine Vergleich mit europäischen Museen scheuen! Mit viel Liebe und hohem technischen Aufwand wird die Geschichte des Goldes in Südamerika erzählt, bis, ja bis die Spanier kamen, alles an kunstvoll hergestelltem Gold stahlen und es zu Barren einschmolzen. Eine Schande was dabei alles verloren ging. Aber im Goldmuseum sind noch wahre „Schmuckstücke“ jener glanzvollen Zeit zu bewundern.

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Danach ab zu einer der besten Werkstätten in Bogota, so sagt iOverlander! Doch zunächst heißt es sich durch den grandios fließenden Verkehr Bogotas zu schlängeln. Alles drängelt, Zweiräder schieben sich immer und überall dazwischen, von der Seite, vor oder hinter einem. Eine mittlerweile gut 8 Millionen Menschen fassende Stadt lebt und wie sie lebt. Die Straßen sind ihr Spiegelbild. Gefühlte drei Stunden und 15 Kilometer später sind wir an der Werkstatt, Navi sei Dank! Hier können wir für die Nacht IN der Werkstatt stehen und für den folgenden Tag wird uns Hilfe zugesagt. Na denn mal gute Nacht und alles Gute.

 

Tatacoa Wüste

Wir sind inmitten von Grün, viel Grün. Dschungelartig oder saftige Wiesen, jedenfalls viel von dem Grün!

Grün Grün2 Grün3 Tatacoawüste5

Dann sagt der Reiseführer es gibt hier in der Nähe von Neiva eine Wüste. Wer’s glaubt!

Tatacoawüste Tatacoawüste2 Tatacoawüste6

Uns bleibt nichts anderes übrig als es zu glauben, nachdem wir es sehen. Da wir mal wieder bis nächtens gefahren sind und es schon dunkel war als wir angekommen sind, müssen wir uns mit der Wüstenansicht auf den folgenden Tag vertrösten. Ein wundervoller Anblick. Wenn man in den Canyon hinabsteigt, hat man das Gefühl, es müsste jeden Moment Lucky Luke um die Ecke reiten.

Wohnzimmerblick

Fernsehen Lucky Luke Lucky Luke2 Lucky Luke3 Tatacoawüste4 Wüstenblume

Ein Urmeer welches nach anheben der Gesteinsschichten austrocknete und diese Wüste bildete. Warum nun hier gerade kein üppiges Grün ist können wir nicht sagen, Regen hätte es genug. Zumindest jetzt zu dieser Jahreszeit.

Tatacoawüste3

Es ist Pfingsten und die Leute sind unterwegs, Jung und Alt sind in der touristisch dann doch recht gut infrastrukturierten Wüste unterwegs. Am Sonntag ist dann auch noch eine Fahrradveranstaltung. Egal, es ist trotzdem relativ ruhig und friedlich, jedenfalls so lange bis es einen Wolkenbruch in der Nacht gibt und sich die „Trockenzelte“ der Kolumbianer mit Wasser vollsaugen. Plötzlich hört man emsiges Treiben und Gemurmel auf dem Campground, auf dem wir uns befinden. Doch die kolumbianische Jugend nimmt es mit Humor und knipsen eifrig Bilder in der Nacht mit sich und den völlig durchweichten Schlafsäcken und anderer Utensilien.

Wir machen die Fenster etwas zu und schlafen weiter 😉

 

 

San Agustin

Mythos, Legende, Abenteuer, anders kann San Agustin nicht genannt werden. Nichts kann zu 100% bestimmt werden. Grabstätten und Ritualplätze, daß weiß man. Alles Andere sind nur Spekulationen.

In einem 15 Jahre alten Reiseführer/Atlas steht: Die Besichtigung dauert zu Pferd mehrere Stunden durch den Dschungel.

Mittlerweile hat sich so einiges getan. Der Dschungel hat nun gepflasterte Wege und man kann die Hauptsehenswürdigkeiten, bis zu 2000 Jahre alte Steinstatuen in Menschengestalt, zu Fuß erwandern.

Mehr als beeindruckend, sensationell, absolut sehenswert, dies sind unsere Worte für diesen Ort und natürlich auch für die Orte in der Umgebung, wo ebenfalls Steinstatuen und Gräber zu bestaunen sind.

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Wir waren noch in Los Idolos. Selbst deutsche Forscher waren nach der Jahrhundertwende ab 1913 hier bei Ausgrabungen tätig. Leider wurden viele Gräber schon von Tomb Ridern/Grabräubern geplündert. So sind nurmehr wenige Grabbeilagen zu bewundern. Viel wurde in handgefertigtem, purem Gold beigelegt, wo natürlich das Meiste in schwarzen Kanälen verschwunden ist. Selbst Steinstatuen wurden bis in Belgien wiederentdeckt!

Über die Kultur, evtl. waren es auch Kulturen, welche diese Steine erschaffen haben ist so wenig bekannt, wie über die Kultur, welche die Figuren der Osterinseln erschaffen haben.

Los Idolos Los Idolos2 Los Idolos3 Los Idolos4 Los Idolos5 Los Idolos6 Los Idolos7

An- und Einreise Kolumbien

Erst einmal was zu Kolumbien. Wir kommen uns vor wie 2004, als wir zum ersten Mal nach Albanien gefahren sind. Irgendwie machen sich alle Sorgen um uns, eben wie damals. Ist echt nett aber unbegründet. Eingebrochen wurde schon in Argentinien und der Rest Südamerikas ist vermutlich nicht gefährlicher als Kolumbien.

Doch bevor wir nach Kolumbien können, müssen wir uns erst mal von der Finca Sommerwind lösen. Der Boden dort ist sehr klebrig! Wir haben hier, dank der vielen sehr schönen Bekanntschaften, echt ein Problem zu fahren. Aber wat mut dat mut. Wir starten am Vormittag des 20.05, kaufen noch im Supermaxi in Ibarra ein und fahren gen Kolumbien. Die erste Tanke gibt uns keinen Kraftstoff, warum auch immer. „Was soll’s“, denken wir und fahren weiter nach Tulcan. Allerdings fahre ich an einer Umleitung, in spanisch Desvio, links und wir finden vermutlich die krasseste Strecke nach Tulcan, die man finden kann.

Erst breit und geteert, dann schmal und gepflastert. Irgendwann kein Belag mehr und super schmal. Darauf folgend kommen tiefe Löcher und Schlamm. Unser Auto sieht wieder aus wie die Sau.

Paramo Schlamm

In Tulcan angekommen sieht es erst auch nicht so aus als wenn wir Diesel bekämen. Wir reihen uns in die Schlange ein und bekommen doch das in Ecuador so günstige und dringend benötigte Nass. Mittlerweile ist es 19.00 Uhr. Wir bleiben in Tulcan am Busparkplatz stehen. Grenze machen wir morgen. Vermutlich sind wir die einzigen, die es nicht schaffen in wenigen Stunden von Ibarra über die Grenze nach Kolumbien zu fahren 😉

Die Einreise am folgenden Tag ist mal wieder etwas anders als bei allen bisherigen Grenzen. Im Grunde aber auch nicht dramatisch.

Wir fahren zur Iglesia Las Lajas. Eine recht spektakuläre Kirche zu Ehren eines Wunders. Einem stummen Kind sei hier die Jungfrau Maria erschienen und es konnte daraufhin sprechen. Über die Jahrhunderte wurde der Bau immer prunkvoller, wie das bei Wunder-Kirchen halt so ist. Heute pilgern unzählige Scharen von Menschen zur Kirche. Lurdes auf kolumbianisch halt.

Las Lajas Las Lajas2

Las Lajas 4 Las Lajas1 Las Lajas3 Las Lajas5 Las Lajas6 Las Lajas7 Las Lajas8

Am Abend treffen wir auf unserem Nachtplatz noch Australier, welche wir schon auf der Finca Sommerwind getroffen haben. Sie reisen in unserer Richtung, nach Norden. Wir werden sie evtl. noch öfter sehen. Später kommt dann noch ein Reisebus voller koch- und grillwütiger Indigenas. Ein ordentliches Lagerfeuer wird entzündet, der Bus steht mit eingeschaltetem Licht und laufendem Motor. Romantik will hier nicht aufkommen. Der Bus parkt auf einem riesigen Parkplatz direkt neben uns, also direkt soll heißen, drei Meter neben uns. Dann rollt er zurück um Licht für die improvisierte Gasküche zu spenden und so brauchen wir keines mehr in unserer Kabine.

Wir sind nun also in einem unserer Traumländer und fühlen uns bisher sicher und sauwohl.

Kolumbien Kolumbien1 Kolumbien2 Kolumbien3 Kolumbien4

Mangroventour und Karins Geburtstag

Am Montag gegen Nachmittag starten wir die Tour mit Hans. Es stehen diverse Highlights auf dem Programm. Ich habe nicht so wirklich aufgepasst und lasse mich überraschen. Wir sind zu siebt mit Hans. Mathias und Caroline, kommen aus Nürnberg und besuchen Mathias Bruder in Quito, Edda und Helmut aus Lindau, auf Amerikatour und wir.

Karin und ich sitzen, zwecks Platzmangels, südamerikanisch auf der Pritsche vom Pickup, sehr cool!!

Pickup

Wir fahren an die Küste in ein Hostal mit Pool in Las Penas. Zunächst aber essen wir zu Abend. Eine rießen Mariscoplatte (Meeresfrüchteplatte) wird serviert, mmhhh.

Marisco Marisco2

Dann ab zum Hostal und in den Pool. Am folgenden Tag fahren wir in die Hafenstadt Bórbon und steigen um in ein Longtail-Boot bzw. in einen GFK.Einbaum mit Außenbordmotor. Wir fahren den Fluß abwärts zunächst nach La Tolita. Sie war eine Keramikproduktionsstätte, bereits vor 3000 Jahren. Man betritt den Strand und betritt nicht einfach das Ufer, sondern jahrhunderte oder Jahrtausende alte Scherben ehemalgiger Tonbrennereien. Scherben von Gefäßen, ja ganze Figürchen liegen am Strand, sensationell. Das Museum hat die Fundstücke nach Zeitalter sortiert. Quito ist voll von Fundstücken, daher bleibt der Rest am Strand.

Fluss La Tolita

La Tolita2 La Tolita3

Die Weiterfahrt zu den Mangroven, beinahe über das offene Meer, ist sehr beeindruckend. Die Mangroven selbst setzen dem Ganzen die Krone auf. Es handelt sich um die höchsten Mangroven der Welt in der Nähe zur kolumbianischen Grenze. Krebse krabbeln an den Stämmen empor, es ist totenstill, nur ab und an hört man das Klacken der Scheren der Krabben und das Paddel des Bootsmanns, der Motor ist schon lange aus. Einfach nur beeindruckend.

Fluss2 Mangrove

Mangrove2 Mangrove3

Mangrove neu

Der Hunger meldet sich und wir fahren zur Hauptinsel der Region und essen sehr lecker zu Mittag.

Zurück geht es vorbei an einer Kokosplantage wo wir frische Kokosmilch aus der Schale trinken dürfen und anschließend das Kokosfleich essen. Doch allem die Schau stiehlt natürlich das junge Faultier!

Kokos Kokos2

Kokos3 Kokos4 Kokos5

Nächster Halt – Cocadaproduktion!Zuerst wird aus Zuckerrohr das sog. Miel de Cana hergestellt. Zusammen mit gerösteten Erdnüssen und Kokos ensteht nach dem Backen die Cocada. Welche weiter verabeitet zu zuckersüßen Pralinen werden.

Cocada Cocada2 Cocada3 Fluss3

Zurück auf dem Wasser wieder nach Las Penas und ins Hostal. Ab in den Pool, einen Kaffee oder ein Bier und weiter zum nächsten lecker Abendessen. Wir stehen ja quasi am Meer und da gibt es natürlich wieder Fisch. Dann gegenüber zum Caipi und Pinacolada schlürfen.

Wir schlafen gut diese Nacht! Bis…….

Bis ein Erdbeben uns an Karins Geburtstag um 03.00 Uhr weckt. Ein durchaus heftiges Beben! 6,8 zeigt die Richterskala, so erfahren wir am Morgen. 41 Sekunden bebt es, wir bekommen jedoch nur mehr den Rest mit. Das Wasser im Pool schwappt über. Wir stehen draußen und horchen nach der Brandung.

Am Morgen bekommt Karin zum Frühstück ein Geburtstagsständlein von uns allen und ein kleines Blumengesteck mit Kerze. Heute sehen wir noch eine Kakaofermenteria und fahren mit einer Eisenbahn, welche schon seit den 80ern offiziell geschlossen ist.

Geburtstag

Kakao Kakao2 Kakao3 Kakao4

Ja und trotzdem fahren wir. Die Strecke wird grob instandgehalten damit das kleine Örtchen in 20km tiefsten Dschungel versorgt werden kann. Die Eisenbahn führt direkt in dichten Primärwald, wunderschön. Als Lokomotiven werden mit Motor betriebene Fahrgestelle verwendet. Teilweise sehr gewagte Konstruktionen! Auch die Schienen sind mehr als gewagt! Durch die mittlerweile sehr in Mitleidenschaft gezogenen Schienen, fährt man auf LKW-Felgen um so den Spurweitenunterschied zu überbrücken. Echt spektakulär. Natürlich besteht solch eine Fahrt auch mit Abenteuern, wie z.B. einer Entgleisung.

Zuga

Zug Zug2 Zug3

Zug neu Zug neu3

Zug neu2 Zug neu4

Die Fahrt führt zu einem Wasserfall, den wir über eine Dschungelwanderung erreichen, echt stark. Die Rückfahrt ist nicht weniger spektakulär.

Wer also glaubt die spektakulärsten Zugfahrten gemacht zu haben, sollte erst mal mit Hans von der Finca Sommerwind, diese exklusive Fahrt unternehmen.

Danke Hans, für diese tollen Abenteuer!

Wasserfall 1 Wasserfall 2jpg