Archiv der Kategorie: Vor der Reise

Dokumente, nächste Runde

Auch unsere Mika braucht einen Pass.
Ihr europäischer Heimtierausweis ist für solch eine Reise allein nicht ausreichend. Wir benötigen ein internationales Gesundheitszeugnis. Das bekommt man laut normalem Tierarzt beim Amtstierarzt. Eigentlich eine schnelle Sache, sollte man denken.
Falsch gedacht! Nach telefonischer Anfrage erfahre ich das es solch ein Dokument nicht gibt. Zumindest nicht bei unserem Landratsamt. Auch sind Bestimmungen in unsere Reiseländer nicht bekannt und können vom Amtstierarzt auch nicht besorgt oder erfragt werden!
Ich müsse mich selbst drum kümmern.

Hääää, wie war das im Mittelstück?
Das Geld für die Ausstellung nehmen die dann aber schon?

Aber das soll kein Problem sein, dann kümmere ich mich halt selber drum.
In weniger als ner halben Stunde hatte ich dann alles, auch das nicht existente „International Health Certificate“, in englisch, deutsch und spanisch.
Nach meinem Rückruf war der zuständige Amtstierarzt etwas überrascht, weitere Ausführungen bedürfen nicht der Niederschrift.

Wichtige Infos:
Ein blanko Formular für das internationale Gesundheitszeugnis gibt es bei:
http://www.petair.de/html/formulare.html
Einreisebestimmungen in unzählige Länder für Mensch und Tier, allerdings nur in englisch, gibt es hier:
http://www.iatatravelcentre.com/

Essen auf Rädern

oder wie versorgen wir uns auf Reisen?
Wir haben auf alle Fälle vor, uns mit Lebensmitteln aus der Region zu versorgen. Allerdings wird das nicht immer klappen.
Zum Einen sind wir oft längere Zeit abseits von Städten oder größeren Dörfern, zum Anderen hat man nicht immer Lust auf das Dargebotene.
Wir setzen in diesen Fällen auf Produkte von WELA.
Ob in Pasten- oder Pulverform, mit diesen Zaubermittelchen lassen sich schnell Suppen oder Soßen zaubern. Ob als Hauptmahlzeit (da wären wieder Nudeln und Soß, Karins Leibgericht) oder zwischendurch eine schnelle Suppe.
Die Produkte nehmen kaum Platz weg und sind lange haltbar.
Und manchmal mag man einfach Essen mit heimischem Geschmack.
Mal ganz abgesehen von den leckeren Desserts!!!

Die Crew-Teil zwei: Karin

karin-im-atlas.jpgkarin-beim-abschmecken.jpg

Sie liebt das Reisen. Es kann nicht lange und weit genug sein!
Zu Hause liebt sie gutes Essen und kann selbst aus nur wenig Zutaten feudale Speisen zubereiten. Was sie auf Reisen zu einer spitzen Köchin macht.
Ruhe und Gelassenheit zeichnen sie aus. Sie ist immer der zuversichtliche Pool der Truppe. Wenn ich mal wieder das Schlimmste befürchte steht sie nur da und sagt: „warte nur, morgen gehts wieder“!
Das Interessante daran, fast immer hat sie recht.

Kaum sind die Temperaturen mit dicker Jacke und Thermohose erträglich wird im Freien gefrühstückt und gespeist. Darauf besteht sie.
So bewegen wir uns dank Karin viel im Freien, nutzen unsere Heckküche intensiv und sind trotz Womo doch mit viel Outdooraktivität gesegnet.

Leibgericht trotz umfangreicher Kochkünste:
Nudeln und Soß in allen Geschmacksrichtungen.

Reiseziel Zentralasien

Schon allein der Name „Seidenstraße“ versprüht den Mythos großer Abenteuer.
Sagenumwobene Städte wie Buchara, Samarkant und Shiwa lassen längst vergessene Legenden und Sagen aufleben. Die Mongolei mit ihrem legendären Herscher Dschingis Kahn lässt einem das Blut in den Adern frieren. Wir sind auf den Routen uralter Handelswege unterwegs. Wir besichtigen mythische Städte und kommen an Ruinen vorbei, deren Geschichte und Geschichten vieleicht weniger wichtig waren. Deren Reize aber sicher so mächtig sind, wie die der bekannten Bauwerke.

Straßen, wie der an der afghanischen Grenze verlaufende Pamir-Highway, welcher alles andere als ein Highway ist, wecken bei uns ein tiefes Fernweh.

Wie viele haben Afrika in allen Richtungen durchquert?
Wie viele sind durch Zentralasien gefahren?
Reiseberichte zu Afrika gibt es unendlich viele. Reiseberichte und Geschichten heutiger Zeit über Zentralasien sind eher rar.
Noch ist es eine geringe Schar an Reisender. Dies ist mit ein Grund warum es uns gerade nach Zentralasien zieht.
Die Weite der Steppe Kasachstans, die hohen Bergregionen in Kirgistan und Tadschikistan oder der Mongolei sind wohl immer eine Reise wert. Einerseits die Einsamkeit und andererseits der Kontakt zu ihren Bewohnern, ob gewollt oder nicht, wird uns immer wieder faszinieren.
Sicher wird es auch hier Tage geben an denen man sich fragt: „Warum mach ich das eigentlich?“.
Es wird aber auch die Tage geben, an denen man sich sicher ist – alles richtig gemacht zu haben!

Die Größe des Fahrzeugs

Früher waren wir mit unserem Unimog viel unterwegs und haben unsere Reisevideos mit diesem Fahrzeug dokumentiert.
Ich möchte keine Glaubensfrage lösen, jeder hat andere Vorstellungen vom idealen Reisefahrzeug.
Uns war der Unimog zu groß, zu teuer und zu auffällig.
Im Mazda fühlen wir uns wohl. Er ist vom Erscheinungbild her eher ein Alltagsauto, so wie man es in vielen Ländern findet. Der Spritverbrauch hält sich in Grenzen und die Unterhaltskosten sowieso.
Ein Motorrad ist uns zu anstrengend. Das Wetter nagelt sich in dein Gesicht oder es ist heiß wie der Teufel.
Ein LKW ist uns irgendwie zu groß, obwohl ich eher auf größere Fahrzeuge stehe. Karin ist immer noch der Mensch, welcher mich bei meinen größenwahnsinnigen Ideen, in Bezug auf Reisefahrzeuge angeht, bremst. Und das ist gut so!!!
Ein weiterer Vorteil: Mit Fahrzeugen in unserer Klasse gibt es an Grenzen keine Diskussion ob die LKW- oder PKW-Spur benutzt werden muss. Andererseits hätte ich schon die ein oder andere Idee für ein Reisefahrzeug auf LKW-Basis!

Warum gerade jetzt?

Immer wieder werden wir gefragt warum wir gerade jetzt fahren.
Das hat viele Gründe, der wichtigste Grund ist:

Weil wir nicht mutig sind.

Wir haben nicht den Mut zu warten bis wir in Rente kommen!
Erleben wir die Rente?
Sind wir dann noch soweit gesund?
Ist das Geld dann noch was wert?
Kann man dann noch so verhältnismäßig einfach reisen wie jetzt?
Was machen die Radikalen aller Religionen?
Den Mut dies alles abzuwarten haben wir nicht, deshalb reisen wir JETZT!

Es ist keine reine Frage des Geldes, das Schwierigste ist das Loslassen an den vermeintlichen Sicherheiten, wie Rente, Versicherungen, Job, Karriere und all dem vorgegaukelten Müll der Medien mit ihrem Anpreisen von Konsumwünschen.
Mein Haus, mein Auto, mein Pferd……..

Wenn der Kopf erst mal frei ist von all dem, dann kann einen nichts und niemand mehr aufhalten.
Man ist frei für Neues, so wie wir.

Die Crew-Teil eins: Mika

Vielleicht etwas ungewöhnlich als erstes den Hund vorzustellen, mag sein.
Aber wer will schon gewöhnlich sein?

mika-dost-warend-der-fahrt.jpgmika-in-rumanien.jpg

Unsere Mika, ein reinrassiger Schäfer-Schäfermix oder irgendsowas. Jedenfalls ein gaaaanz liebes Mädchen. So lange keiner zu nahe ans Auto kommt. Sie ist da etwas zickig.
Mit ihren 10 Jahren ist sie immer noch recht sportlich, gibt beim Spielen aber nicht mehr so viel Gas wie früher.
Autofahren findet sie klasse, solange sie mit bei uns sein kann.
Entweder sie will alles sehen oder sie pennt komplett.
Sie liegt uns mächtig am Herzen, begleitet sie uns doch schon 7 Jahre durch unser Leben und unsere Reisen.
Deshalb erhält sie auch auf der Reise ihr bekanntes und hochwertiges Futter.
Futter für acht Monate ist sicher eine Menge aber an dem soll es nicht scheitern.
Wir füttern fast von Beginn an Bosch Futter. Es ist sehr hochwertig und verträglich. Da Mika etwas empfindlich ist, sie bekommt auf schlechtes Futter Hautprobleme, gibt es für uns keine Alternative zu Bosch!

Wir hoffen sie auf der Reise mit täglich neuen Düften und Kloplätzen zu erfreuen. Wir stellen mal die Hunde-Reiseapotheke zusammen, ich glaube die ist größer als unsere.

Warum eigentlich ein Mazda?

Die Frage wäre schnell beantwortet, wenn ich nicht noch schnell was loswerden wollen würde.

mazda-atlantikkuste-marokko.jpg

Uns wurde abgeraten mit dem Mazda zu fahren weil es in Zentralasien keine Teile für das Fahrzeug gibt.

So weit so gut!

Wenn mir das jemand mit nem Lada oder nem GAZ sagt sehe ich, im Vergleich zu seinem Russenfahrzeug, deutlich Vorteile für ihn.

Wenn mir das jemand mit nem Briten sagt, ich will dem Fahrzeug nichts weg tun, im Gegenteil, kommen mir Zweifel.

Ich denke das es keinen Unterschied macht welcher der beiden Wagen dort bewegt wird, mit Teilen sieht es bei beiden ganz schön eng aus.
Ob der Mazda nun mehr Probleme macht als die üblichen Verdächtigen, die eine solche Reise sonst machen, bleibt abzuwarten.

Nun nochmals zur Frage: warum mit dem Mazda?
1; weil wir dieses Fahrzeug nun mal haben
2; weil er sich auf diversen Reisen als zuverlässiger Reiseuntersatz bewährt hat
3;weil halt, uns gefällt das Auto

PS: Er hört auf den Namen Woki, den haben wir von seinem Vorgänger, unserem Freund Knut, übernomen.

Unser rollendes zu Hause

Mit was fahren wir eigentlich? Eine gute Frage!Mit unserem Mazda B2500.
Techn. Daten: 2,5 Liter, 109 PS und einige Veränderungen.

mazda-erg-chebbi.jpg

Beginnen wir aussen am Fahrzeug. Wir haben nach diversen Reisen die Bodenfreiheit etwas angehoben und das Fahrwerk etwas auf das reisefertige Gewicht angepasst.
An der Hinterachse wurde ein zusätzliches Federblatt eingebaut und die Blattfedern wurden gesprengt, das ergibt hinten 6cm mehr Bodenfreiheit.
Vorne haben wir einfach durch die Drehstabfedern 4cm mehr Bodenfreiheit erreicht.
Das Hardtop mit Aufstelldach war beim Kauf schon dabei. Lediglich der Gepäckträger aus Aluprofilrohr und das Solarpanel wurden zusätzlich fest montiert. Werkzeug, Pisten-Waschmaschiene, Ersatzreifen, Portablewinch und Sandbleche finden auch auf dem Dach ihren Platz, sind aber bei Bedarf leicht zu entwenden.

Nach einer Westalpentour war schnell klar, eine Standheizung würde den Komfort deutlich steigern. Gesagt getan, heute „schnurrt“, böse Zungen behaupten röchelt und keucht, eine Webasto Airtop2000 im Heck. Mag sein das der Geräuschpegel gewöhnungsbedürftig ist, wenn die Temperaturen in den Keller gehen ist mir das aber recht egal, hauptsache warm.

Im Fahrzeug hat sich aber mehr getan als nur die Heizung.
Eine 80AH Aufbaubatterie versorgt eben diese Standheizung und unsere Kompressorkühlbox mit Strom.
Nicht zu vergessen unsere Lumicoin LED-Lampe. Sie sorgt im Eingangsbereich für leicht zugängliches Licht.
Durch die Speisung von der Aufbaubatterie entfällt der lästige Batteriewechsel.

Unser Mazda hatte bereits als wir ihn kauften keine Rückbank mehr. Also wurde der freie Platz schnell mit einem 280Liter Dieseltank ausgefüllt. Der Tank ist in Deutschland gesicherte Ladung, auf der Reise ist er unser Dieselreservoir.
Er ist nicht mit der Tankanlage verbunden, es muss also umgepumpt werden. Die Entlüftung führt ins Freie.

44 Liter Wasser in einem Tank und 25 Liter Wasser in Behältnissen sollten auch für längere Etappen reichen.

So ausgerüstet waren wir im Winter 2009-2010 für sechs Wochen in Marokko. Weder im Atlas, auf schwierigen Pisten, noch im Erg Chebbi hatten wir Probleme mit der Fuhre.